1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. "Man merkt schnell, ob man vom ¿Pferdevirus\' befallen ist"

Diana Galuhn und Loreen Sambill leben den Traum vieler Mädchen "Man merkt schnell, ob man vom ¿Pferdevirus\' befallen ist"

Von Thomas Schäfer 02.03.2011, 04:26

Ein eigenes Pferd! Das ist der größte Traum vieler Mädchen. Diana Galuhn und Loreen Sambill haben ihn sich erfüllt. Im Gespräch mit Chamäleon machen die beiden jedoch schnell klar, dass neben Striegeln und Kuscheln noch einiges mehr dazu gehört, ein Pferd zu besitzen

Schönebeck. Was für Jungen Hunde sind, sind für Mädchen Pferde. Fast jedes wünscht sich, eines zu besitzen - es zu striegeln, auszureiten und sich um das Tier zu kümmern. So war es auch bei den beiden Schönebeckerinnen Diana Galuhn und Loreen Sambill.

Beide haben vor knapp zwölf Jahren zufällig gemeinsam bei der Reitsportabteilung des Schönebecker SC zu reiten begonnen und sich dort kennengelernt. "Anfangs konnte ich Loreen überhaupt nicht leiden", erinnert sich Diana. "Wir hatten damals dasselbe Lieblingspferd und wollten es immer putzen." Doch das ist lange her. Mit ihrer Liebe zu den Pferden und zum Pferdesport wuchs auch ihre Freundschaft.

Diana war damals acht und Loreen zehn Jahre alt. "Wenn man mit dem Reiten anfängt, beginnt man mit leichten Reitübungen an einer Longe - einer langen Leine, an der das Pferd im Kreis geführt wird", erklärt Loreen. "Etwas später kommen dann auch Gleichgewichtsübungen, wie zum Beispiel auf dem Rücken des Pferdes hinknien, dazu", erklärt sie weiter.

Viele der Mädchen, die damals mit ihnen zu reiten angefangen haben, sind schon lange nicht mehr dabei. "Spätestens, wenn man in das Alter für Jungs gekommen ist, merkt man schnell, ob man das ¿Pferdevirus\' hat, oder nicht", weiß Diana zu berichten. Viele hören nach der anfänglichen Euphorie recht schnell wieder mit dem Reiten auf.

Bei Loreen und Diana war dies nicht so - sie sind eindeutig vom ¿Pferdevirus\' befallen und haben sich beide den Traum vom eigenen Pferd erfüllt. "Bei mir war es letzte Woche soweit", berichtet Diana. "Der alte Besitzer brauchte Platz für ein neues Pferd und so musste ich mich kurzerhand zwischen einem Auto oder dem Pferd entscheiden." Sie hat sich für "Filou", so der Name des neunjährigen Hannoveraner Wallachs, entschieden. Bei Loreen stand diese Entscheidung bereits 2010 an. Ihr 20-jähriger Brandenburger Wallach hört auf den Namen "Korado".

Im weiteren Gespräch mit Chamäleon erklären die beiden, was es wirklich bedeutet, ein Pferd zu besitzen. Man sollte sich bewusst darüber sein, wieviel Zeit ein solches Tier benötigt. Für die tägliche Pflege, morgens und abends füttern, ausreiten und ausmisten braucht man schon mal gut und gern fünf Stunden. Jeden Tag! Für andere Hobbys bleibt da keine Zeit mehr. "Andere Hobbys gehen nicht. Der Freund am Abend ist ok. Aber das war\'s dann auch schon", warnt Loreen.

Weiterhin ist ein Pferd im Unterhalt auch nicht gerade billig. Für Futter, Miete für Stall oder Box, Tierarztkosten, Haftpflichtversicherung, Hufschmied und Ausrüstung kann man zwischen 200 bis 300 Euro im Monat rechnen. Diana geht beispielsweise neben der Schule arbeiten, um sich dieses Hobby zu leisten.

Und warum tut man sich das an? "Aus Liebe zu den Pferden", sind sich beide einig. "Es gibt nichts schöneres, als das freudenstrahlende Wiehern, wenn man den Stall betritt", sagt Diana. "Ich kann gar nicht mehr ohne mein Pferd sein", pflichtet ihr Loreen bei.