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Revitalisierung der Dornburger Alten Elbe: Umstrittenes Naturschutzprojekt in der Diskussion

18.03.2011, 04:28

Plötzky (ck). Vertreter des Bundes für Umwelt und Naturschutz (Bund) stellten kürzlich im Bürgerhaus in Plötzky das Naturschutzprojekt "Revitalisierung der Dornburger Alten Elbe" vor. Anwesend waren unter anderem auch die Ortschaftsräte von Plötzky, Pretzien und Ranies sowie Vertreter der Landwirtschaftsbetriebe aus den Schönebecker Ortsteilen.

Die "Dornburger Alte Elbe" ist mit einer Länge von 20 Kilometern das längste Altwasser in Deutschland. Es beginnt bei der Stromelbe bei Dornburg und verläuft weiter über das Pretziener Wehr bis zur Haberlandbrücke, weiter über Elbenau, Calenberge, Randau, Pechau (Kreutzhorst) und mündet bei Westerhüsen wieder in die Elbe. Über 227 gefährdete Tierarten, die auf der roten Liste stehen, leben dort.

Das Vorhaben steht teilweise in der Kritik bei den Landwirten und in den Orten entlang des Alt-Elbarms. Sie befürchten Flächenverluste und eine Verschärfung des Wasserproblems. Der Bund hat dazu mehrere Gesprächsrunden mit den Bauernverbänden der Region durchgeführt.

Es gibt aber auch Befürworter: "Es ist schade, dass besonders die Partner zur unmittelbaren Umsetzung des Projektes dieses zu sehr durch die dunkle Brille betrachteten", bilanzierte Wilfried Kiske, Vorsitzender des Heimatvereins Plötzky/Ostelbien, nach der Veranstaltung. Kernpunkt der Diskussion ist, dass die Revitalisierung der Alten Elbe der Entwicklung einer gesunden Flora und Fauna und der Erhaltung der Elbauen dienen soll. "Die Verlandung führt zu einem höheren Artenverlust", sagt Kiske. Das Altgewässer ist nicht zuletzt ein sehr wichtiger Lebensräume für Jungfische. "Ein wichtiger Nutzen für die Menschen ist zudem die Entwässerung der Landschaft und die Absenkung der Grundwasserspiegel", meint der Vorsitzende.

Das vom Bund vorgestellte Projekt könnte ein Schritt zur Erhaltung des Altgewässers sein. "Es wird Zeit, endlich etwas zu tun und das nicht nur auf dem Papier", fordert Wilfried Kiske. Das sei man gegenüber den nachkommenden Generationen und der Natur schuldig. Die Kosten wollen sich der Bund und das Bundesumweltamt teilen.