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Ortschaftsrat Pretzien kritisiert Förderpraxis des Jobcenters Salzlandkreis Harwig: Für Jugendliche Geld in die Hand nehmen

09.04.2011, 04:27

Pretzien (dw). Im Zusammenhang mit der Diskussion um die Etatplanung für 2011 hat der Ortschaftsrat Pretzien die Förderpolitik des Jobcenters Salzlandkreis gerügt. Hintergrund ist, dass noch nicht geklärt sei, ob wieder Ein-Euro-Kräfte im Jugendclub des Schönebecker Ortsteils beschäftigt sein werden. Der Verein Rückenwind betreibt die Einrichtung wie auch die anderen Ostelbiens. Eine dafür zwar im Verein angestellte Fachkraft kann aber nicht allein garantieren, dass die Öffnungszeiten der Clubs wie bisher gegeben bleiben.

Das hat Auswirkungen auf den aktuellen Haushalt der Stadt Schönebeck. Denn die für das laufende Jahr eingestellten Unterhaltungs- und Betriebskosten, speziell für die Heizung, sind mit einem Sperrvermerk versehen. Das heißt, das Geld ist offiziell nicht für den Club freigegeben. Die Verwaltung erklärt, dass bei verkürzten Öffnungszeiten andere Kosten entstehen würden.

Im Ortschaftsrat sieht man die Sache pragmatischer. Per Änderungsbeschluss wurde die Kämmerei im Rathaus beauftragt, die Ausgaben für die Regenwassersickeranlage Mühlenberg zu sperren und dafür die Mittel für den Jugendclub freizugeben.

Einig waren sich die Ortsvorderen, dass die Wasseranlage bisher wenig bringe, man sich dafür umso mehr um den Nachwuchs kümmern und ihm attraktive Freizeitgestaltungsmöglichkeiten anbieten müsse. Ortsbürgermeister Friedrich Harwig brachte das klipp und klar auf den Punkt: "Wir können die Jugendlichen nicht einfach einer Szene überlassen, die wir nicht haben wollen. Aus diesem Grund müssen wir Geld einsetzen."

Zustimmung von vielen Seiten, so für die CDU-Fraktion auch von Frithjof Meussling geäußert: "Egal wann wer in den Räumen ist, eine Heizung gehört einfach hinein." Der Ortschaftsrat forderte von der Leitung des Jobcenters im Salzlandkreis zudem eine klare Aussage darüber, ob es wieder Ein-Euro-Jobber für die Jugendlichen geben wird und machte gleichzeitig auch klar, dass diese möglichen Betreuer auch entsprechende Voraussetzungen mitbringen müss- ten. Die Räte betonten geschlossen die Bedeutung der Clubs für die Jugendlichen im Zusammenhang mit der Wertevermittlung und ganzheitlichen Bildung.