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Volksstimme-Leser kritisieren "Klientelpolitik" bei Solequell-Kooperation / Geschäftsführer weisen Vorwürfe zurück Britta Simon: "Es entsteht kein finanzieller Schaden"

15.04.2011, 04:33

Schönebeck (dw). Die per Vertrag beschlossene Zusammenarbeit zwischen der Wohnungsbau GmbH und dem Solequell (Volksstimme berichtete) findet in Schönebeck nicht nur uneingeschränkte Zustimmung. Dass SWB-Mieter Bad und Sauna zu vergünstigten Konditionen nutzen dürfen, bezeichnet Volksstimme-Leser Eckhard Deicke als "Klientelpolitik" und "Fall für die Kommunalaufsicht". Denn es könne seiner Ansicht nach nicht sein, dass ein kommunales Unternehmen wie die SWB hohe Gewinne einfahre und dann an andere weitergebe. "Wenn die Wohnungsbau GmbH als Tochter der Stadt zu viel Geld hat, dann soll sie es doch direkt dem Solequell geben und so das Defizit ausgleichen", meint Eckhard Deicke.

Die Geschäftsleitungen der beiden kommunalen Unternehmen weisen die Vorwürfe zurück. Vorbild für die Kooperation sei das sogenannte Sparkassenbaden. Jeweils am letzten Montag im Monat können Kunden des Kreditinstitutes, an dem ebenfalls der Kreis als Kommune beteiligt ist, zu geringeren Eintrittspreisen das Solequell nutzen. Kooperationen nach diesem Muster wurden zudem von den Mitgliedern des Kurausschusses bei einer Strategiesitzung für das Bad als möglicher Weg der Kundenakquise besprochen.

Sigrid Meyer, Geschäftsführerin der SWB, verdeutlicht, dass das Angebot zeitlich und finanziell begrenzt sei: Es dauert insgesamt zwölf Monate und nicht mehr als 5000 Euro werden eingesetzt. Bisher würden rund 20 Mieter die Vergünstigungen für sich in Anspruch nehmen.

Das bestätigt Britta Simon von der Geschäftsleitung des Schönebecker Soleparks. Gerade weil es um zwei kommunale Unternehmen ginge, entfalte sich Vorbildwirkung. "Die SWB-Mieter profitieren von einem Angebot, dass dem Solequell wiederum neue Kundenströme erschließt. Das ist ein Mehrwert für alle." Ähnliche Formen der Zusammenarbeit gebe es seit dem 1. April auch mit den Magdeburger Stadtwerken, erläutert Simon. Das Solequell ist Teil des Rabattheftes. "Wir haben finanziell durch diese Aktionen keine Einbußen, im Gegenteil: Das ist kostenlose Werbung für das Solequell über die Grenzen Schönebecks hinaus." Deshalb versuche man, weitere Kooperationen mit Partnern abzuschließen, wenn man als Badangebot in deren Profil passe. Der Kurausschuss werde darüber regelmäßig informiert, die Entscheidung über derart unternehmerische Angelegenheiten obliege aber der Leistung der Geschäftsführung, so die Mitarbeiterin des Soleparks.

Konkrete Anhaltspunkte für den tatsächlichen Erfolg der Aktionen bieten die Coupons, die die Kunden der Kooperationen mitbringen und die vom Solequell abgerechnet werden würden. Zudem plane man, so Simon, ab Ende April/Anfang Mai eine mehrmonatige Kundenbefragung, an der Badegäste freiwillig und unter den Auflagen des Datenschutzes teilnehmen könnten.