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Schönebecker SC begeht Jubiläum / Ein Blick in die Geschichte Alt-Stars und aktuelle Größen

Von Kathleen Radunsky-Neumann 23.08.2011, 06:39

Ein besonderes Jubiläum begehen in diesem Jahr die beiden größten Sportvereine in der Elbestadt. Der Schönebecker Sportclub (SSC) und der Schönebecker Sportverein (SSV) bestehen seit 150 Jahren. Beide beziehen sich auf den Männerturnverein Salzelmen. Beide Vereinsgeschichten sollen in der Volksstimme beleuchtet werden. Heute der SSC.

Schönebeck. Auf eine lange Geschichte blickt der Schönebecker SC in diesen Tagen zurück. 150 Jahre Sport in Schönebeck. Das ist eine beachtliche Zeit, sind sich heutige Mitglieder und ehemalige Sportler einig. Mit verschiedenen Feiern wird das Jubiläumsjahr begangen. Einen gelungenen Rückblick auf die vergangenen 150 Jahre wollen die SSC-Sportler mit einer Chronik werfen.

"Wir stellen die Historie dar und jede Abteilung mit ihrer Geschichte sowie den aktuellen Stand", berichtet Steffen Behm, der zu der Chronik-Gruppe im SSC gehört. Hingucker werden seiner Meinung nach sicher auch Aufnahmen von Sportlegenden sein, die in der Chronik selbstverständlich nicht fehlen dürfen. Ob Holger Behrend, der 1988 Gold bei der Sommerolympiade in Seoul gewonnen hatte. Oder Wolfgang Steinbach, der von 1971 bis Juni 1987 und noch einmal in der Saison 1989/90 beim 1. FC Magdeburg im Mittelfeld gekickt hat. Ein aktueller Star des SSC ist Gabi Wölfer, sie ist mehrfache Masters Weltmeisterin im Rudern.

58 Seiten soll das Werk zählen, wenn es zur Festveranstaltung am 26. August fertiggestellt sein wird. Die Auflage soll 3000 Exemplare betragen. "Wir haben einen guten Zulauf unserer Mitglieder verzeichnen können", sagt Steffen Behm. Die Chronik konnte nur entstehen dank der zahlreichen Fotoalben und Erinnerungen, die ehemalige und heutige Sportler der Chronikgruppe zur Verfügung gestellt haben.

1100 Mitglieder organisieren sich derzeit in 15 Abteilungen. Früher haben sogar die Schalmeien, Handballer und Boxer zum SSC gehört. Heute bieten die "Grünen" neben Badminton, Behindertensport, Freizeitsportgruppen und Fußball auch Kanu und Kraftsport, Leichtathletik und Pferdesport, Rudern, Tennis sowie Tischtennis. Im Turnen, Volleyball, Gymnastik und im Bereich des Seniorensportes organisieren sich die Sportler.

<6>Die mitgliederstärkste Abteilung ist der Fußball. "Da leisten wir eine gute Nachwuchsarbeit", schätzt Vereinschef Frank Wedekind ein. "Wir haben rund 420 Kinder im Verein", unterstreicht der Vorsitzende seine Meinung. Er weiß, dass "die Übungsleiter das A und O sind". So könne der SSC beispielsweise gar nicht alle Kinder in der Fußballabteilung aufnehmen, die es eigentlich wollen. "Dafür fehlen uns dann doch genügend Übungsleiter."

<7>Sorgen macht sich Wedekind besonders um die Abteilung Rudern. "Wir machen viel Werbung, aber es ist eben schwer für alle Vereine bei der demographischen Entwicklung neue Mitglieder zu werben", erklärt er. Kampf- und Trendsportarten hätten da bessere Karten. Doch ans Aufgeben will der Sportler selbstverständlich nicht denken. "Wir bleiben an der Nachwuchsgewinnung dran."

<8>Grundsätzlich schätzt der Vereinsvorsitzende die Leistung seiner SSC-Sportler als ordentlich ein. "Sie erhalten den Sportbetrieb am Leben, sie füllen ihn gar damit", begründet Wedekind. Er ist zuversichtlich, dass es mit den 150 Jahren, die der Schönebecker Sportclub in diesen Tagen feiert, noch längst nicht vorbei ist. Sport, so der Vereinsvorsitzende, werde auch in Zukunft in der Elbestadt gelebt und ausgeübt – so wie in den vergangenen 150 Jahren.

<9>Ein Blick in die Historie:

<10>- 12.9.1861: Gründung des Männer-Turn-Vereins (MTV) in Groß Salze (nur Männer).

<11>- 14.9.1862: Erstes öffentliches Schauturnen.

<12>- 10.12.1874: Überführung der Vereinsfahne und Aufleben der Vereinstätigkeit.

<13>- 1886: Gründung der "Freien Turnerschaft" (Arbeiterturnverein).

- 1905: Bildung einer Frauenabteilung.

- 1907: Der Verein zählt 134 Mitglieder, darunter 49 Jugendliche und 27 Frauen.

- 1914: Erster Weltkrieg und Einstellung der größten Teiles der Vereinstätigkeit (nur noch Frauenabteilung), 54 Vereinsmitglieder fallen im Krieg.

- 1919: Vereinigung des Männer-Turn-Vereins von 1861 mit der Turnerschaft von 1861.

- 1930: Errichtung eines neuen Sportplatzes und des Vereinsheimes an der Magdeburger Straße (heutiges Stadiongelände).

- 1934: Verschmelzung beider Vereine zur "Turn und Sportvereinigung von 1861 Bad Salzelmen - TSVg".

- 1939 bis 1945: Zweiter Weltkrieg und Einstellung des Sportbetriebs.

- 1945 bis 1949: Durch die Besatzungsmacht werden in Schönebeck die Vereine "Altstadt" (Vorgänger der BSG Motor), "Neustadt" (Vorgänger der BSG Chemie), "Frohse", "Felgeleben" und "Salzelmen" zugelassen.

- 1950: Gründung der BSG Chemie Schönebeck. Erster Vorsitzender: Hilmar Bengsch.

- 1951: Beginn Stadionbau in der Magdeburger Straße.

- 21.09.1952: Einweihung des Stadions "Hermann Matern" mit einem Fußball-Eröffnungsspiel zwischen der BSG Chemie gegen Einheit Parkow. Es folgt die erste Leichtathletikmeisterschaft auf der neuen Laufbahn im Stadion.

- 1955: 5. Jahrestag der BSG Chemie (15 Sektionen mit 876 Mitgliedern am 5.10.1955).

- 1956 bis 1990: Entwicklung der BSG Chemie Schönebeck zu einem der leistungsfähigen Vereine des Bezirkes Magdeburg.

- 4.7.1990: Gründung des "Schönebecker Sportclub" (SSC), Vorsitzender Günter Bodenburg

- 2000: 50. Gründungsjahr der BSG Chemie Schönebeck.

Die Geschichte des SSV wird in einer der kommenden Ausgaben dargestellt.