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Ab morgen treten weitere Änderungen im Busverkehr in Kraft / Fahrplankorrektur seit einigen Tagen erhältlich Bus-Gesellschaft bessert Verkehr deutlich nach

Von Tilman Treue 10.12.2011, 04:23

Ab morgen treten weitere Änderungen im Busverkehr in Kraft. Die Kreisverkehrsgesellschaft Salzland bessert die heftig kritisierten Fahrpläne vom Sommer zum zweiten Mal nach, der große Wurf lässt jedoch weiter auf sich warten.

Salzlandkreis l "Wir haben versucht, auf so viele Wünsche unserer Fahrgäste wie möglich zu reagieren", erklärt Evelin Lech, eine der beiden KVG-Geschäftsführer, den Anlass zur zweiten Fahrplankorrektur innerhalb eines halben Jahres. Sie stellt jedoch klar, dass es sich lediglich um eine Überarbeitung des bestehenden Fahrplans handelt. "Für grundlegende Veränderungen war die Zeit einfach zu kurz", blickt sie in Richtung ihrer Fahrplanerin Ramona Baudis, bei der seit Monaten die Kritiken auflaufen. "Am Ende sind es viele Wünsche Einzelner, die wir im Sinne eines Gesamtfahrplanes abwägen müssen."

Lech gesteht, dass das neue Fahrplankonzept, das der vom Kreistag beschlossene Nahverkehrsplan so vorgibt, wohlmöglich zu schnell umgesetzt worden sei: "Vielleicht hätten wir noch ein halbes Jahr warten und mehr wert auf den Feinschliff legen sollen." Dieser erfolgte nun Schritt für Schritt im laufenden Fahrplan und kulminiert im Fahrplanergänzungsheft, das seit dieser Woche kostenlos ausliegt. Die Hoffnung auf eine größere Aufstockung des Angebots in der Zukunft bremst sie jedoch umgehend aus: "Grundlage für unsere finanzielle Ausstattung sind die Vorgaben des Nahverkehrsplanes. Ein größeres Angebot wäre mit mehr Geld sicherlich möglich, aber das haben wir nicht." Und so bleibt es auch diesmal bei der berühmten Decke, die immer irgendwo zu kurz ist, egal von wo man zieht. Die Frage, inwieweit die KVG seit den einschneidenden Veränderungen im August Fahrgäste verloren hat, konnten die beiden Geschäftsführer indes nicht beantworten, da erst im März konkrete Zahlen vom Verbund vorliegen werden. Der Anschein leerer Busse ist jedoch auf etlichen Linien beobachtbar.

Die klamme finanzielle Situation vor Augen, wurde im Grunde nun lediglich umgeschichtet: Unrentable Fahrten zum Beispiel im Stadtverkehr Schönebeck entfielen, um wichtige Verbindungen (unter anderem nach Barby) aufzustocken. Des Weiteren wurden bisherige Leerfahrten in den Fahrplan aufgenommen, das Angebot dadurch zwischen Calbe und Schönebeck wieder verdichtet. Größtes Plus des neuen Fahrplans ist jedoch das Wochenendangebot. Im Prinzip gelten auf den Linien 101, 102, 103 und 115 wieder die Pläne, nach denen bis zum Sommer gefahren wurde. Sie sind unter anderem auf die Bedürfnisse des Krankenhausverkehrs ausgerichtet und bieten ein akzeptables Angebot im Altkreis Schönebeck. Selbst Ostelbien ist mit zwei Fahrten der Linie 112 nun wieder sonnabends im Plan.

Aufatmen dürften die Fahrgäste der Linie 102 zwischen Barby und Schönebeck. Während Glinde als Rufbus im Plan bleibt, wird die Neue Siedlung in Pömmelte nur noch für die Schülerbeförderung bedient. Dadurch verkürzt sich die Fahrtzeit zwischen den beiden Elbestädten drastisch auf rund 30 Minuten. Mit dem ersten Bus ab Barby erreichen die Fahrgäste beispielsweise wieder die S-Bahn 5.49 Uhr ab Schönebeck nach Magdeburg.

In der Stadt Calbe verbessert sich die Haltestellenbedienung vor allem dadurch, dass zeitraubende Schleifenfahrten über den Anger beziehungsweise die Herderschule außerhalb des Schülerverkehrs entfallen. Anfangs- und Endpunkt der meisten Linien ist nun wieder der Betriebshof Nienburger Straße. Als Reaktion auf die massive Kritik der Anwohner des Wohngebietes am Weinberg wird für die Linien 109 und 515 eine neue Haltestelle unmittelbar hinter dem Abzweig Brückenstraße errichtet. "Im Moment ist nur ein Halt stadteinwärts möglich", erklärt Ramona Baudis, denn in der Gegenrichtung gibt es an der Straße keinen Fußweg. An einer möglichst raschen Lösung werde aber in Kooperation mit der Stadt Calbe gearbeitet.

Keine Möglichkeiten gibt es derzeit für einen verbesserten Schülerverkehr im Raum Förderstedt/Bördeland, wo täglich fast 400 Kinder und Jugendliche in den Bussen unterwegs sind. Um die Situation am Freitag zu entschärfen (an diesem Tag haben alle Schüler um kurz nach 13 Uhr Schluss), werden auf diesen Fahrten seit einiger Zeit große Busse eingesetzt. Zusätzliche Abfahrten am Nachmittag oder die Verkürzung der langen Wartezeit der Üllnitzer und Brumbyer Kinder sind dem Vernehmen nach nicht nötig, da die Schülerbeförderungssatzung eingehalten werde.