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Schönebeckerin Gundula Brett ist für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet worden "Wo wir das Bein heben, ist eine Barriere für andere"

Von Kathleen Radunsky-Neumann 13.12.2011, 05:26

Schönebeck l "Ich bin froh, dass ich der Gesellschaft etwas zurückgeben kann", sagt Gundula Brett. Die Schönebeckerin sieht ihr Ehrenamt eher als selbstverständlich an, als dass man sie dafür auszeichnen sollte. Trotzdem ist Gundula Brett eine von fünf Frauen und Männern aus der Elbestadt, die zum Tag des Ehrenamtes von der Landesregierung geehrt wurden.

"Ich hatte mich schon etwas gewundert, als ich eines Tages die Einladung zu dieser Veranstaltung im Briefkasten hatte", erinnert sich die 56-Jährige, die mit dieser landesweiten Auszeichnung nicht hausieren will. Selbst die Frage nach einem kleinen Interview für die Volksstimme sagt sie zunächst ab, lässt sich aber doch überzeugen. Denn aus Sicht von anderen ist das, was Gundula Brett in ihrer Freizeit tut, durchaus lobenswert.

Touristische Ziele werden auf Barrierefreiheit getestet

"Frau Brett hat bei uns im Tourismusprojekt "BaSa" (Barrierefreies Salzland) angefangen. Seit dieser Tätigkeit hat sie das Thema offensichtlich nicht mehr losgelassen", sagt Frank Schiwek vom Allgemeinen Behindertenverband (ABiSA) auf Nachfrage. Demnach habe sie in mehreren anderen Teilprojekten zum barrierefreien Tourismus mitgearbeitet. Zudem, so zählt Schiwek auf, organisiert und betreut Gundula Brett die "Altstadtgespräche" und den Senioren-Stammtisch der SWB im Punkt 12 ehrenamtlich.

Das sei nicht zu verwechseln mit ihrer Tätigkeit im Rahmen einer Ein-Euro-Maßnahme beim Stadtseniorenrat. Hierbei deckt sie die Sprechzeiten dieses Gremiums im Punkt 12 ab. Das Ehrenamt beinhaltet für die 56-Jährige das Engagement, das sie nach dieser Aufgabe erfüllt. Und das führt sie mitunter durch ganz Sachsen-Anhalt. Ob Flechtingen, Oschersleben, Gommern oder Leitzkau, für den ABiSA fährt Gundula Brett zu diversen Ausflugszielen und erfasst, wie barrierefrei die einzelnen Tourismusorte sind.

"Wo wir das Bein heben, existiert eine Barriere für andere", fasst Gundula Brett zusammen. Sie achtet auf Türbreiten, Stufen oder auch die Größe der Schrift. "Oft ist die Bereitschaft da, aber die baulichen Gegebenheiten sind nicht vorhanden", nennt sie ihre Beobachtung, die sie auch in Zukunft für den ABiSA machen will.