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Chefarzt Dr. Karl-Heinz Ulrich arbeitet seit seiner Tätigkeit in Calbe an den Weihnachtsfeiertagen Seit 28 Jahren zu Heilig Abend im Dienst

Von Andreas Pinkert 24.12.2011, 05:23

Für Berufe wie Polizisten, Taxifahrer oder Mitarbeiter der Leitstelle sind Heilig Abend und die beiden Feiertage ganz normale Arbeitstage. Chefarzt Dr. Karl-Heinz-Ulrich vom Awo-Krankenhaus ist seit 1983 zu Weihnachten für andere da.

Calbe l Weihnachten ist das Fest der Familie, doch nicht alle können in diesen Tagen vereint mit ihren Lieben unter dem Tannenbaum verbringen. Daher ist es eine lieb gewordene Tradition im altehrwürdigen Backstein-Krankenhaus in der Hospitalstraße, dass kurz vor dem Weihnachtsfest sowohl an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gedacht wird als auch an die Patienten. Die Landtagsabgeordneten Silke Schindler (SPD) und Kay Barthel (CDU) statteten dem Haus einen Besuch ab und kamen nicht mit leeren Händen. Ex-Minister Dr. Karl-Heinz Daehre holt seinen Besuch wegen einer Erkrankung später nach.

Viruserkrankung hält die Mitarbeiter auf Trab

"Wir sehen zu, dass möglichst viele Patienten zu Weihnachten nach Hause können. Natürlich nur, wenn es vertretbar ist", erklärt Dr. Karl-Heinz Ulrich. Der Chefarzt hat Erfahrung mit dem Weihnachtsdienst. Seit 1978 ist er praktizierender Arzt und nach Stationen in Schönebeck, Lostau und Magdeburg kam er 1983 in die Rolandstadt. Seitdem verbringt er Weihnachten zu einem großen Teil im Krankenhaus. "Freiwillig", ergänzt Ulrich, denn er nimmt sich dafür Silvester und Neujahr frei. "Da werden die Geburtstage meiner Schwägerin und meines Bruders gefeiert", verrät der Mediziner.

Die Dienstzimmer und Flure sind weihnachtlich geschmückt und vermitteln eine besinnliche Atmosphäre. So gut es angesichts einer Novovirus-Welle eben besinnlich sein kann. Durch das nasskalte Wetter ist die Zahl der aufgenommenen Erkrankten, die mit heftigem Durchfall und Erbrechen kämpfen, sprunghaft angestiegen. Doch auch der aggressive und hoch ansteckende Novovirus kein unbekannter Gast und in der Vergangenheit schon häufig im Dezember oder Januar aufgetreten. "Langweilig wird es daher auch in diesem Jahr nicht", sagt Ulrich. "Wir achten besonders streng auf die notwendigen Hygienevorschriften."

Bei einem Rundgang durch das Haus wünscht der Chefarzt und sein Team heute allen Patienten ein frohes Fest. Auch bleibt in diesen Tagen wohl etwas mehr Zeit für ein persönliches Wort. "Einige Patienten sitzen beisammen, es wird gesungen und Stolle gegessen. Andere ziehen sich zurück und sind eher traurig, nicht zu Hause sein zu können", weiß Ulrich aus seiner Erfahrung.