Kein Fahrkartenverkauf wegen Vandalismus

Schönebeck/Calbe l "Warum gibt es an einem Bahnhof wie Salzelmen keinen Fahrkartenautomaten?", wunderte sich Volksstimme-Leser Daniel Schenk kürzlich. Er ist kein Schönebecker und hatte seine Familie in der Elbestadt besucht. Für die Rückfahrt mit dem Zug hätte er sich gern eine Fahrkarte gekauft, konnte das aber nicht, weil es seit fast zwei Monaten keinen Automaten in Salzelmen mehr gibt. Mitte Dezember wurde das Gerät am Eingang in der Eggersdorfer Straße mutwillig zerstört, erklärte die Pressestelle der Deutschen Bahn in Leipzig auf Volksstimme-Nachfrage und versicherte zugleich, "wir arbeiten unter Hochdruck daran, für unsere Reisenden schnellstmöglich wieder neue Fahrkartenautomaten aufzustellen." Einen konkreten Zeitpunkt für die Wiederaufstellung konnte die Pressestelle allerdings nicht nennen.

Ein ähnliches Szenario bietet sich auch in Calbe-Ost. Einen Fahrschein können sich die Reisenden auf diesem von vielen Pendlern genutzten Bahnhof bereits seit Monaten nicht mehr kaufen. Ganze dreimal zerstörten dort unbekannte Täter im Jahr 2011 komplette Automaten, die kleineren und schnell behobenen Schäden wie eingeschlagene Displays und verbogenen Kartenschlitze noch nicht einmal mitgezählt.

Automaten kosten viel Geld

"Aus diesem Grund ist es derzeit recht schwierig, eine Prognose für das Wiederaufstellen abzugeben", so die Pressestelle. Die Kosten für einen derartigen Automaten sind recht hoch, liegen inoffiziellen Angaben zufolge bei mehreren Tausend Euro.

Laut Angaben der Deutschen Bahn kämpft das Unternehmen derzeit auf vielen Bahnhöfen gegen den Vandalismus. In der Region traf der in den vergangenen Wochen auch die Fahrkartenautomaten in Güsten, Nienburg und Sandersleben.

Für Fahrgäste gilt indes: Wer vor Fahrtantritt keine Möglichkeit hat, sich einen Fahrschein zu kaufen, kann dies beim Zugpersonal tun. Dies trifft übrigens auch für die Verbund-Fahrscheine zu, deren Daten auf den mobilen Geräten der Kundebetreuer hinterlegt sind.