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Auftakt der Ringreitsaison mit 25 Teilnehmern in der Gnadauer Reitsporthalle Kaltbluthengst Gustav steht nicht auf die eleganten, schlanken Warmblutstuten

Von Thomas Linßner 12.03.2012, 05:31

Zu einer schönen Tradition hat sich das Gnadauer Ringreiten für "Ü-40-Senioren" entwickelt, das 25 Teilnehmer zählte. Es fand vergangenen Sonnabend zum 6. Mal in der Reithalle statt.

Gnadau l Wie schon vor zwei Jahren stahl der Schönebecker Reiter Michael Kauert mit seinem Niedersächsischen Kaltblut Gustav den anderen die Schau. Jedenfalls was die Optik anging. Das mächtige Tier, das laut Kauert eine Tonne auf die Waage bringt, war der Exot des Wettbewerbs. Neben ihm sahen all die eleganten, 650, 700 Kilogramm schweren edlen Warmblute wie Hänflinge aus.

Gustav ist ein gekörter Hengst aus dem Landgestüt Redefin in Mecklenburg-Vorpommern. Voraussetzung zur Teilnahme an einer Körung war, dass die Vorfahren über mehrere Generationen nachweisbar sind und keine gesundheitlichen Probleme vorliegen, die die Tauglichkeit als Zuchttier einschränken. Das Mindestalter beträgt bei den meisten Zuchtverbänden für Körungen zwei Jahre.

"Mit Gustav habe ich da keine Probleme. Der wird nur unruhig, wenn er Kaltblutstuten sieht"

"Der scheut auch keine schweren Arbeiten wie Holz rücken oder den Acker pflügen", sagte Michael Kauert. Seine Teilnahme mit dem Kaltblut am Ringreiten geschah eher aus Spaß an der Freunde. Denn besonders in und nach dem Winter müssen Pferde bewegt werden, damit sie nicht zu übergewichtig werden.

Hengste sind bei Reitsportveranstaltungen seltene Gäste. Normalerweise drehen sie beinahe durch, wenn sie von so vielen Stuten umringt sind. Aber auch bei Wallachen wollen sie klarstellen, dass sie der Chef sind.

"Mit Gustav habe ich da keine Probleme. Der wird nur unruhig, wenn er Kaltblutstuten sieht", lächelte Michael Kauert. "Hier sind ja nur die schlanken Warmblutstuten und auf die steht er nicht." Und da sage noch einer, Pferde hätten keinen Charakter ...

Das Gnadauer Hallenringreiten gilt als Auftakt der Saison. Den Abschluss bildet der Mastercup am 22. September in Eggersdorf. Insgesamt stehen fast 30 Reitsportveranstaltungen auf dem Jahresplan. Der Altkreis Schönebeck gilt damit als eine Hochburg der Region im Ringreiten. Das nächste findet am 9. April in Welsleben statt.

Organisator, Vereinsvorsitzender und Reiterhauptmann Wolfgang Schoenebaum freut sich über die zunehmende Resonanz des Ü-40-Reitens: "Als wir 2005 anfingen, ging nur eine Handvoll Reiter an den Start und heute sind es nun schon 25."