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Fraktionsübergreifender Antrag im Stadtrat: Teil des verbliebenen Krankenhausgeldes soll in Sanierung fließen Ein Bekenntnis zum Wahrzeichen Stephani-Kirche

Von Andreas Pinkert 07.04.2012, 05:28

Es ist eine Initiative für zukünftige Generationen, da ist sich der Stadtrat einig. Ein Teil des noch verbliebenen Geldes aus dem Krankenhausverkauf soll in die Sanierung von St. Stephani fließen. Am 17. April liegt der Beschluss auf dem Tisch.

Calbe l Es ist bekannt: Die St.-Stephani-Kirche im Herzen der Rolandstadt hat als eine der größten gotischen Hallenkirchen im Salzlandkreis einen herausragenden Charakter. Mit ihren markanten Doppeltürmen bildet sie ein weithin sichtbares Calbenser Wahrzeichen. Mit Blick auf die jüngste Vergangenheit ist dagegen die Tatsache weniger bekannt, dass der Stadtrat Einigkeit demonstriert. Er verfolgt jetzt das gemeinsame Ziel eines Antrages zur Mittelverwendung aus dem Verkaufserlös des Stadtkrankenhauses. Fraktionsübergreifende Beratungen und Gespräche mit Vertretern der evangelischen Kirche gingen dem Vorstoß voraus. "Es gilt, als Stadt einen Beitrag zu leisten zum Erhalt eines kulturhistorisch bedeutsamen und denkmalgeschützten Gebäudes", sagt Sven Hause, Fraktionschef der Alternativen Liste Calbe (ALC).

Inhalt einer ersten Beschlussvariante: Aus dem noch verfügbaren Anteil des Verkaufserlöses sollen 300 000 Euro zweckgebunden für die Dachsanierung des Kirchenschiffes verwendet werden, ergänzt durch eine Spende der Lotto Toto GmbH Sachsen-Anhalt und Eigenmitteln der Kirchengemeinde. Laut alternativer Beschlussvariante werden 75 000 Euro in die Sanierung im Bereich der Glocken- und Turmuhr mit dem Bau von Schall-Läden bereitgestellt. Die Notwendigkeit einer Dachsanierung ist für jedermann offensichtlich aber auch durch ein Gutachten eines Schönebecker Ingenieurbüros nachgewiesen. Demnach sind die Dachschiefer großflächig verschlissen. First, Wand- und Gaubenanschlüsse sind erheblich beschädigt. Feuchtigkeit hat vielen Holzverbindungsteilen erheblich zugesetzt. Die Gesamtkosten für die Dachsanierung sind mit knapp 400 000 Euro beziffert. "Angesichts der Gesamtkosten für die Sanierung der Kirche von mehr als 2,8 Millionen Euro ist unsere Initiative eigentlich nur ein kleiner, aber symbolisch wichtiger Beitrag zum Erhalt", meint SPD-Fraktionsvorsitzender Mario Kannegießer. "So eine Chance sollte man als Stadt nutzen, wenn man kann. Jetzt können wir es", meint Linke-Chef Christian Behlau.

Durch die fehlende Umsetzungsmöglichkeit der zuvor favorisierten Mittelverwendung für das Schwimmbad und die Goethe-Grundschule ist dieser Vorstoß möglich. Laut Beschlussvorlage wird Bürgermeister Dieter Tischmeyer beauftragt, umgehend Gespräche mit Landrat und Kommunalaufsicht im Beisein von Stadtratsvertretern zu führen. "Wir wollen dort, aber wenn es sein muss auch bei den übergeordneten Behörden, für unsere Ziele werben und kämpfen", sagt Hause. Am Dienstag, dem 17. April, steht das Thema auf den Tagesordnungen von Ausschüssen und dem Stadtrat.