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Anwohner sind wütend über Verbotsschilder bei eintägigen Mäharbeiten / Stadt weist Kritik zurück - alles lief ordnungsgemäß In der Hellge-Straße hagelt es Knöllchen für Parksünder auf Zeit

Von Daniel Wrüske 31.05.2012, 05:15

Schönebeck l Anwohnern der oberen Wilhelm-Hellge-Straße rund um die Hausnummer 250 sind jetzt geschlossen von der Stadt zur Kasse gebeten worden. Sie hatten 15 Euro zu zahlen, weil sie im zeitweiligen Parkverbot standen. Die Einschränkung war ausgesprochen worden, weil die Stadt Mäharbeiten über den Eigenbetrieb Bauhof durchführen lässt. Entsprechende Verkehrszeichen mit einem Zusatzschild "Mäharbeiten" wiesen darauf hin und auf die Sperrung für einen Tag - im Fall der Hellge-Straße der 22. Mai.

"Unmöglich!", schimpft ein Anlieger im Gespräch mit der Volksstimme. "Die Schilder waren kaum zu sehen, man hat sie nicht wahrgenommen." Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes seien am 22. Mai auch sofort da gewesen, um die Falschparker festzustellen. Die Schilder dagegen hätten bis Dienstagmittag dieser Woche gestanden. "Da ist man offensichtlich nicht so schnell", sagt der Anwohner. Er suchte das Gespräch mit dem Ordnungsamt, hoffte auf Kulanz der Behörde.

Die kann Ordnungsamtsleiter Waldemar Liedicke leider nicht einräumen. "Nur wenn es Unregelmäßigkeiten bei der Beschilderung gegeben hätte, hätte die Stadt die Verwarngeldbescheide zugusten der Bürger zurückgenommen." Man habe sich aber überzeugt, dass die Schilder 72 Stunden vor den Arbeiten an den Grünflächen aufgestellt worden sind. Auf einem längerem Straßenabschnitt genüge ein Schild, der Verkehrsteilnehmer müsse sich über die Beschilderung an der Straße kundig machen, wenn er sein Auto parkt, so Waldemar Liedicke. Lediglich nach einer Kreuzung müsse das Schild neu aufgestellt sein, oder wenn es auf der Gegenseite eine Einmündung gebe, damit neu einfahrende Autos in die Straße um Verbote und Rechte wüssten.

Dass alle Verkehrszeichen bis zum 29. Mai in der Hellge-Straße gestanden hätten, bestätigt der Ordnungsamtschef nicht, räumt aber ein, dass der Bauhof den Abbau eines Zeichens schlichtweg vergessen habe. Das habe man Dienstagmittag abgestellt, so der Ordnungsamtsleiter. Rechtsgültig seien sie ohnehin nur für den 22. Mai gewesen, so wie es das Zusatzschild besagt, klärt der Rathausmitarbeiter auf und reagiert auf die Kritik aus den Reihen der Bürger über die lange Schilder-Standzeit. Derweil gehen die Mäharbeiten in der Stadt weiter, gestern unter anderem in der Garbsener Straße.

Dazu hat die Stadt aktuell eine Mitteilung herausgegeben, die die Anwohner um Verständnis bittet, dass es zu zeitweiligen Einschränkungen beim Parken kommen kann. Dahinter stehe nach Rathausangaben zuerst der Schutz des Privateigentums, in dem Fall der Autos von Schönebeckern: "Das zeitlich befristete und ausgeschilderte Parkverbot dient dazu, die Kraftfahrzeuge vor möglichen Beschädigungen durch die Mähtechnik zu schützen und ein zügiges Mähen zu gewährleisten", sagt Stadtsprecher Hans-Peter Wannewitz. Diese Verbote würden zeitnah wieder aufgehoben. Eine Nichtbeachtung würde als Ordnungswidrigkeit betrachtet werden, so der Stadtsprecher.