1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Streit um die Nutzung des Traditionshofes

Differenzen zwischen Eickendorfs Traditions- und Heimatverein und dem Ortsbürgermeister Streit um die Nutzung des Traditionshofes

Von Andreas Pinkert 14.06.2012, 05:20

Eickendorf l Das traditionelle Maibaumsetzen gab den Anlass für einen Streit, der noch immer zwischen Mitgliedern des Traditions- und Heimatvereins und Ortsbürgermeister Marco Schmoldt schwelt. "Im Mittelpunkt steht die Wertschätzung, die der Ortsbürgermeister unserer ehrenamtlichen Tätigkeit entgegenbringt", versucht es Vereinsmitglied Paul Grebarsche zusammenzufassen. Ein Rückblick: Am 30. April bereiteten die Familien Brigitte Kuhnert, Lothar Wilhelm, Uwe Scheiner und Paul Grebarsche wie in den Vorjahren am Vormittag den Maikranz auf dem Traditionshof vor. "Beim Binden des Maikranzes machten meine Frau und ich den Vorschlag, dass die mithelfenden Maikranzbinder sich doch am Abend bei schönem Wetter auf dem Traditionshof noch zu ein paar Grillwürstchen und einem Glas Bier oder Wein treffen könnten. Meine Frau besorgte das Grillgut und legte es in den Kühlschrank auf dem Traditionshof", erklärt Paul Grebarsche. Am Abend wurde der Maibaum mit einer Ansprache von Christa Hoyer, Vorsitzender des Traditions- und Heimatvereins, aufgestellt. "Der Ortsbürgermeister fuhr nur kurz mit dem Auto vorbei", ärgert sich Paul Grebarsche noch heute.

Nach dem Aufstellen verwunderte ein Schreiben auf einem Tisch im Traditionshof die Vereinsmitglieder: Ein Nutzungsvertrag für die unteren Räume für rund 20 Personen in zweifacher Ausfertigung. "Wir saßen von 19 bis 21 Uhr auf dem Hof und sollen für die Nutzung 15 Euro zahlen", sagt Paul Grebarsche. "Es geht uns nicht um die Bezahlung, sondern um die Wertschätzung der geleisteten Stunden, die diese Familien für den Traditionshof und damit für die Gemeinde erbracht haben." Viel Mühe wurde unter anderem in die Aufarbeitung der historischen Geräte und Maschinen des Museums oder in die Bepflanzung gesteckt. "Dafür werden wir letztendlich noch zur Kasse gebeten", ärgert sich Paul Grebarsche. Eine Auffassung, die Marco Schmoldt auf Volksstimme-Nachfrage nicht gelten lässt. "Ich war über das Vorgehen sehr erstaunt, da ich auf dem Stammtisch der Vereine im April extra noch nachfragte, ob nach dem Setzen des Maibaumes noch etwas Gemeinsames geplant sei. Dies wurde verneint". Als Ortschef müsse er sich an Vorgaben und Regeln bezüglich der Nutzung von gemeindeeigenen Räumen halten. "Der Vorwurf, ehrenamtliche Arbeit nicht zu würdigen, trifft mit Sicherheit die falsche Person. Seit fast zehn Jahren leite ich dreimal wöchentlich ehrenamtlich eine Fußball-Nachwuchsmannschaft, ohne Aufwandsentschädigung, gleiches gilt für meinen Vorsitz beim Bördesportverein Eickendorf." Die Familien haben nun ihren Austritt aus dem Verein bekannt gegeben.