"Einfach etwas für\'s Dorf machen"

Dorffeste hat Elbenau schon viele gesehen. Doch in den letzten Jahren war die Tradition eingeschlafen. Jetzt hat Matthias Böhmer die Neuauflage gewagt und zusammen mit den Vereinen im Ort ein Programm auf die Beine gestellt.

Elbenau l Matthias Böhmers Handy klingelt. Der 29-Jährige nimmt das Gespräch an. "Ja, ich bin auf dem Platz. Noch nicht so viele Leute da, aber das wird." Die Sätze des Telefonats sind kurz, die Zuversicht und Euphorie in ihnen allerdings groß. Genau diese Lust am Machen war es, die den Elbenauer bewegt hat, das diesjährige Fest für seinen Heimatort auf die Beine zu stellen. "Drei Jahre lang kam hier nichts zustande. Ich wollte einfach mal wieder etwas für\'s Dorf machen." Vor wenigen Wochen erst hat der Elbenauer zusammen mit Doreen Bürger eine eigene Firma gegründet, einen Veranstaltungsdienst, der sollte also direkt unter den Augen der Verwandten und Bekannten aus Elbenau seine Feuertaufe erhalten. Nachfragen von den Elbenauern haben seine Idee beflügelt. Immerhin haben die Sommersausen über 20 Jahre Tradition, wenn auch die Nachfrage zuletzt nachließ.

An einem Abend mit langweiligem Fernsehprogramm hat Matthias Böhmer sich Stift und Zettel geschnappt, und ein Konzept erstellt. In den Mitgliedern des Bürger- und Kulturvereins habe er sofort engagierte Mitstreiter gefunden, berichtet der 29-jährige. Auch die Waldschule, die Feuerwehr, der Sportverein und die Linedancer sagten verbindlich zur Programmgestaltung zu. "Wir wollten alle ansprechen - für Alt und Jung etwas bieten."

Matthias Böhmer organisierte also Bierwagen, Festzelt samt Liveband und Magdeburger Currywurststand, übernahm zudem alles Organisatorische bei der Anmeldung des Festes. Die Vereine sorgten für einen Kaffeenachmittag, für Tanz und Kindernachmittag oder für ein Familien-Spiel-und-Spaßsportfest. Dabei wurden im Holzklotzweitwurf, Torwandschießen, Hufeisenzielwurf oder Schubkarrenhindernislauf die Dorfmeister gesucht.

Die Kooperation mit Matthias Böhmer freut vor allem den Bürger- und Kulturverein. "Durch diese Unterstützung blieb uns viel Aufwand erspart, der Verein hatte dadurch mehr Freiheit bei der Organisation des Programms", berichtet Thoralf Winkler und denkt dabei vor allem an die vielen unermüdlich ehrenamtlich Tätigen.

Den Auftakt erlebte das Dorffest Freitagabend mit dem traditionsreichen Fußballspiel einer Elbenauer Auswahl gegen eine Grünewalder. Die Gastgeber unterlagen mit drei Toren, elf hatten dagegen die Sieger. Der Sonnabend begann zunächst verhalten, was nicht dem Programm, sondern dem wirklich festunfreundlichen Wetter geschuldet war. Doch Matthias Böhmers Zuversicht vom Telefonat bestätigte sich und der Tanzabend begeisterte Hunderte.

Alle Organisatoren freuen sich über die gelungene Neuauflage. Eine Wiederholung 2013 wird besprochen, wenn alles abgerechnet ist. Im Blick haben die Elbenauer aber schon das Jahr 2018. Dann ist 725-Jahr-Feier und es wird mindestens ein Festwochenende, wenn nicht eine ganze Festwoche geben ...