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Staatssekretär Jörg Felgner als Überbringer der guten Nachricht: Geld für "Gänsewinkel"-Gebäude in 2014 Mündliche Zusage für Felgeleber Kita-Neubau

Von Heike Liensdorf 12.10.2012, 03:13

"Aller guten Dinge sind vier", sagte Jörg Felgner, Staatssekretär im Landes-Finanzministerium. Nachdem drei Anträge auf Fördermittel für die Kita Am Gänsewinkel Schönebeck-Felgeleben abgelehnt wurden, soll ein vierter Anlauf nun gelingen. Ab 2014 soll ein Ersatzneubau entstehen. Das sicherte er gestern vor Ort mündlich zu.

Schönebeck l "Schreiben Sie auf, 2014 ist Spatenstich." Der Felgeleber Werner Grundmann will die mündliche Zusage gern schriftlich festgehalten haben. Viele ältere Felgeleber würden ihre Häuser an die junge Generation weitergeben. Und die haben meist Kinder. Deshalb sei es wünschenswert, wenn der 1,9 Millionen-Euro-Ersatzneubau der Kita käme. Mit diesem Appell hat er sich beim Besuch von Staatssekretär Jörg Felgner, der auf Einladung des SPD-Bundestagsabgeordneten Burkhard Lischka da war, für die Einrichtung stark gemacht.

Und da war er nicht alleine. Auch Kita-Leiterin Sabine Braun hat gestern beim Rundgang gezeigt, dass das Gebäude vor allem eines "auszeichnet": der DDR-Charme. Überall ist das zu sehen: Sanitäranlagen, Fenster, Fußböden, Treppe... - alles ist typisch DDR. "Als die Kita 1989 eröffnet hat, war es die neueste in Schönebeck. Aber nun...", sagt Sabine Braun mit einem gequälten Lächeln.

Doch die Leiterin kann auf ein engagiertes Team bauen. Für die Erzieher stehen die Kinder im Mittelpunkt. Sie machen aus dem Gegebenen eben das Beste. So ist die Einrichtung nicht nur Kneipp-Kita, sondern auch Kinder-Eltern-Zentrum. Die Eltern wissen, dass ihre Sprösslinge dort gut aufgehoben sind. Deshalb bringen sie sich auch gern ein. Doch auch wenn die Räume bestmöglich gestaltet sind, die Grenzen des Machbaren sind erreicht. Ein Strahlen zaubert sich auf das Gesicht von Leiterin Sabine Braun, als sie dann auf das Außengelände einlädt. "Damit werben wir immer bei den Eltern", meint sie. Dies sei ein idyllisches Plätzchen mit vielen Spielgelegenheiten.

Der ideale Ort für Jörg Felgner, die gute Nachricht zu überbringen: Nachdem die Kita Am Gänsewinkel nun bereits drei Mal Fördermittel beantragt, aber nicht bewilligt bekommen hatte, soll es nun ein gutes Ende geben. In der nächsten Förderperiode des Stark-III-Programms ab 2014 soll die Schönebecker Einrichtung berücksichtigt werden. "Die Einrichtung ist ein Musterbeispiel für das, was wir mit Stark III vorhaben. Es ist längst überfällig, hier etwas zu machen", betont der Staatssekretär im Finanzministerium. Für 2014 könne es nur ein Signal geben: "Wenn das Programm fortgesetzt wird, ist das Haus auf Platz 1 der Prioritätenliste", versichert Felgner. Man wolle miteinander in Kontakt bleiben, um eventuell das Konzept noch einmal zu überarbeiten und die dann geltenden Förderbedingungen im Auge zu haben. "Sie haben die Zusicherung von uns, aber auch von der Stadt und dem Kreis", so der Staatssekretär. "Wir wissen, die derzeitigen Bedingungen sind grenzwertig, aber bis 2014 müssen wir uns noch gedulden", bittet Felgner um Verständnis. Ein Ersatzneubau müsse sein, da eine Sanierung teurer sein und nicht die gewünschten energetischen Effekte bringen würde.

Er erklärt zudem, warum die Kita nicht jetzt bedacht worden ist, obgleich das Projekt auf der Prioritätenliste auf Platz 1 stand. 492 Anträge seien eingegangen, wovon in der ersten Runde 120 Projekte umgesetzt werden sollen. Dafür stehen 154 Millionen Euro zur Verfügung, Mittel aus EU, Land und Kommune. Diese Gelder sollten im Land gut und gleichmäßig verteilt werden. Die benötigte Summe von 1,9 Millionen Euro für den "Gänsewinkel"-Neubau sei da sehr hoch. Und der Zeitraum auch sehr knapp, um solch ein großes Projekt realisieren zu können, erklärt Felgner. Für die nächste Förderperiode stehe die Zusage nun.

"Wir werden Sie beim Wort nehmen", sagt Oberbürgermeister Hans-Jürgen Haase und fügt hinzu: " Es wäre schön gewesen, wenn es aus Ihrem Haus ein klärendes Wort gegeben hätte." Nachdem Haase erfahren habe, dass die Kita in dieser Förderperiode nicht bedacht worden ist, habe er sich hilfesuchend an Burkhard Lischka gewandt. Er verspricht, sich zu kümmern. Gestern konnte er nun - ebenso wie Beate Bröcker, Staatssekretärin im Sozialministerium des Landes, und Petra Grimm-Benne, SPD-Landtagsabgeordnete - dabei sein, als Jörg Felgner die gute Nachricht überbracht hat.

Gebaut werden soll auf der Fläche hinter dem Spielplatz. Hat die Stadt Schönebeck Geld, soll das bisherige Gebäude der Kindertagesstätte zurückgebaut werden.