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Bollenkönigin Sandy I. besucht im Rahmen eines Projekt die Förderschule "J. H. Pestalozzi" Drei Tage lang dreht sich alles um die Zwiebel

Von Andreas Pinkert 30.10.2012, 02:16

Die Rolandstadt gilt mit rund 260 Hektar Anbaufläche als größter Zwiebelproduzent in Deutschland. Grund genug für die Pestalozzi-Schüler, den Calbenser Exportschlager einmal gründlich unter die Lupe zu nehmen.

Calbe l Sandy sorgt in den USA gerade für Angst und Schrecken. Der Hurrikan mit diesem Namen hat bereits gewaltige Ausmaße angenommen und rast auf die Ostküste zu. In der Saalestadt hingegen zaubert der Name ein Lächeln auf die Gesichter von Mädchen und Jungen der Förderschule "J. H. Pestalozzi".

Calbes amtierende 11. Bollenkönigin Sandy I. kam anlässlich ihres fünften Auftritts in die Einrichtung an der Feldstraße - ein Novum sowohl für die Schule als auch für die Hoheit. "Ich bin zum ersten Mal in dem Gebäude", gibt die 18-jährige Calbenserin zu, die erst im September ihre Krone erhielt. Nach ihrem sehr guten Abitur am Friedrich-Schiller-Gymnasium nimmt Sandy Bachmann im bürgerlichen Leben gerade eine kleine Auszeit. "Mein Wunsch ist ein Platz für ein Medizin-Studium."

Bei der Vorstellung in der Aula gab es auf beiden Seiten keinerlei Berührungsängste. Die Mehrheit der Schüler hatte Sandy noch nie in ihrem Kleid gesehen, entsprechend groß war die Neugier. Was gehört zu den Aufgaben? Wer bezahlt die Fahrten zu den oft weit entfernten Auftritten? Und warum heißt die Bolle eigentlich Bolle? Das waren nur einige Fragen, die Sandy I. gern beantwortete und im Anschluss so lange Autogramme gab, bis alle Karten vergriffen waren.

Anlass ihres Besuchs war der Abschluss eines umfangreichen Schulprojektes, das sich mit dem Calbenser Exportschlager schlechthin beschäftigte: der Zwiebel. "Wir besuchten die Zwiebelhallen, und Geschäftsführer Reiner Tischler erklärte uns bei einem Rundgang ausführlich den Anbau, die Ernte und Lagerung der Bollen", sagt Schulleiterin Nora Jänecke.

Daneben lernten die Schüler den Aufbau einer Zwiebel kennen und welche medizinischen Nutzen in ihr stecken. "Riecht und schmeckt übel, hilft aber", ist Dominik Heinze vom selbst hergestellten Zwiebelsaft als Hustenkiller überzeugt. Besser schmeckte dann allerdings der selbst gebackene Zwiebelkuchen, der dampfend aus dem Herd serviert wurde. Dass es sich beim Zwiebelmuster um kobaltblaues Dekor auf Porzellan handelt, wissen die Mädchen und Jungen der fünf Lerngruppen nun ebenfalls.

Mit dem Projekt haben die Schüler viel über das Vorzeigegemüse von Calbe erfahren, obwohl die meisten der insgesamt 51 Mädchen und Jungen nicht aus der Saalestadt, sondern aus der umliegenden Region kommen.