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Diebe brechen zum dritten Mal innerhalb zweier Monate im Bad Salzelmer Lindenbad ein Finanzieller Schaden größer als Beutegut

Von Daniel Wrüske 03.11.2012, 02:09

Zum dritten Mal innerhalb zweier Monate ist das Lindenbad Ziel von Dieben geworden. Die Beute ist gering, der Schaden dagegen immens.

Bad Salzelmen l Frank Otto, der technische Leiter des Soleparks, kann nur noch mit dem Kopf schütteln. "Es ist mehr Schaden entstanden, als Beute gemacht wurde." Scheiben des Lindenbades sind zerstört, die Fassade beschädigt, ein gerade reparierter Büroschrank wieder kaputt und ein Tresor nicht mehr brauchbar. Nachdem im September zuerst Fenster des Lindebades eingeworfen wurden, dann Diebe in das Büro des Gebäudes einbrachen, gab es am 31. Oktober um 2.41 Uhr schon wieder einen Alarm. Die Anlage des Hauses ist mit dem Sicherheitsdienst des Soleparks verbunden. "Als die Wachleute nach zehn Minuten eintrafen, waren der oder die Diebe schon wieder weg", sagt Ralf Otto. Die Täter seien gezielt in das Büro eingebrochen und hätten mit einem Brecheisen den Tresor, versteckt in einem Schrank und fest verankert in der Wand, gehebelt.

Der Schaden, der bei den drei Angriffen auf das Haus entstanden ist, geht in den vierstelligen Eurobereich. Versicherungen müssen Gutachten schreiben, der Ersatz von Teilen muss Denkmalschutz-Auflagen entsprechen, denn die Gebäude im Kurpark sind allesamt historisch.

"Die Einnahmen werden aus Sicherheitsgründen regelmäßig zur Bank gebracht."

Kein Wunder, dass Kurpark-Chefin Sibylle Schulz "betroffen und stinksauer" über die sich wiederholenden Geschehnisse ist. Den großen Schäden steht eine kleine "Ausbeute" gegenüber. Im September wurde nichts gestohlen, dafür alles verwüstet und Kameratechnik zerstört. Jetzt lagen rund 50 Euro im Tresor. Sibylle Schulz kann das schnell erklären. Im Lindenbad werde Physio- therapie angeboten. Da laufe alles über Rezept, es gibt nur geringe Zuzahlungsleistungen, sagt die Solepark-Geschäftsführerin. Im Lindenbad wie in allen anderen Häusern des Kurparks und im Solequell gebe es keine großen Bargeldbestände. "Die Einnahmen werden aus Sicherheitsgründen regelmäßig zur Bank gebracht", erklärt Sibylle Schulz.

Der Solepark hat reagiert, die Bewachung der Gebäude verstärkt und anders organisiert. Man muss jetzt die polizeilichen Ermittlungen abwarten. Die laufen auch noch für die September-Vorkommnisse. Die Beamten arbeiten derweil mit Hochdruck. Die Kriminalpolizei hat den Tatort dokumentiert, Spuren wurden gesichert, Fingerabdrücke genommen.

Es gibt sogar Zeugen. Frank Otto berichtet, dass in der Nacht des 31. Oktobers drei Jugendliche beobachtet wurden, wie sie in das Lindenbad einbrachen. "Sie müssen höchsten 18 Jahre alt gewesen sein", berichtet der technische Leiter von den Zeugenaussagen.

Und: Der aus der Wand gerissene und gestohlene Tresor wurde noch am Donnerstag auf dem Schulhof der Ludwig-Schneider-Grundschule gefunden. 1,55 Euro war noch drin. "Die Diebe müssen ihn mit Gewalt geöffnet haben. Das wird sicherlich sehr laut gewesen sein", vermutet Frank Otto. Er bittet vor allem die Anlieger der Schule, sich noch einmal zu erinnern, ob sie nachts Geräusche gehört oder auffällige Personen wahrgenommen haben.

Frank Otto hofft auf weitere Hilfe aus der Bevölkerung. "Das, was hier zerstört wird, gehört uns allen und ist aus öffentlichen Geldern finanziert." Hinweise nimmt er unter Telefon (0 39 28) 70 55 31 entgegen.