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Neuer Oberbürgermeister in Schönebeck Bürgermeister wünschen sich neuen Stadtchef mit Gesprächen auf Augenhöhe

Von der Neuwahl des Oberbürgermeister erhoffen auch einige Bürgermeister
umliegender Städte, dass sich die Zusammenarbeit verbessert. Sie wollen
gleichberechtigt und auf Augenhöhe behandelt werden.

Von Olaf Koch 09.12.2013, 02:12

Schönebeck l Es kann ein Neuanfang werden. Nach der Ära Haase beginnt in der Stadt Schönebeck nun eine neu Zeitrechnung. Das beobachten auch die Ober- und Bürgermeister der umliegenden Kommunen um Schönebeck. Sie wurden in den vergangenen Jahren teilweise - vorsichtig formuliert - nicht immer als gleichwertige Partner am Tisch akzeptiert. So sprechen die Stadtoberhäupter immer von einer gewissen Arroganz, wenn mit der Elite des Schönebecker Rathauses verhandelt wurde.

Mit der Neuwahl des Oberbürgermeisters kann sich dieses Klima nun ändern. Das ist auch die einhellige Hoffnung, was aus einer Volksstimme-Umfrage hervorging. Eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen erwartet Calbes Bürgermeister Dieter Tischmeyer. Die Saalestadt pflegt seit Jahren eine interkommunale Zusammenarbeit mit den Nachbarstädten und hofft, nun auch Schönebeck zugewinnen zu können. "Nur gemeinschaftlich können wir die kommunalen Probleme in unserer Region zukünftig bewältigen", macht Dieter Tischmeyer deutlich. Er empfiehlt: Auch mal über den Tellerrand zu schauen und den Blick für die gesamte Region zu haben.

Nach Ansicht von Tischmeyer sollten die Kommunen ihre Potenziale gegenseitig und gemeinschaftlich nutzen, um in Zeiten "klammer Kassen" mögliche Rationalisierungseffekte zur Haushaltskonsolidierung zu nutzen.

"Ich erwarte vom neuen Oberbürgermeister eine offene und ehrliche Zusammenarbeit auf gleicher Augenhöhe", teilte Bördelands Bürgermeister Bernd Nimmich mit. Für die schon bestehende kommunale Zusammenarbeit zwischen den Städten Calbe, Barby sowie Nienburg und der Gemeinde Bördeland kann der neue Oberbürgermeister Zeichen setzen und mit der Stadt Schönebeck diese Zusammenarbeit bereichern. Bernd Nimmich gibt den neuen OB drei Wünsche mit: Interessenkonflikte im Stadtrat auf keinen Fall zulassen, das Oberbürgermeisteramt im Sinne der Stadt und seiner Bürger ausführen und durch Fachkompetenz und gemeinsam mit der Verwaltung nach Recht und Gesetz die bevorstehenden Aufgaben lösen. "Immer daran denken: Immer allen Recht getan, ist eine Kunst, die keiner kann" schließt Nimmich ab.

Als unmittelbarer Nachbar gibt es Anknüpfungspunkte Schönebecks zur Stadt Gommern. Insbesondere hat die Hochwasserkatastrophe vom Juni diesen Jahres wieder gezeigt, dass es eine enge Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Hochwasserschutzes insbesondere für die Ortschaften Plötzky, Pretzien und Ranies geben muss. "Hier bedarf es unter Einbeziehung der örtlich Verantwortlichen einer engen Kommunikation und gemeinsamen Position bei den anstehenden Deichbauprojekten. Weiterhin sollte es ein gemeinsames Anliegen sein, die Fortführung der Ortsumgehung B246 a Plötzky/Gommern zu forcieren" schreibt Bürgermeister Jens Hünerbein der Volksstimme.

Ebenfalls sollte die bisherige Zusammenarbeit auf sportlichem Gebiet sowie auch unter den Feuerwehren des ostelbischen Bereichs weiterhin eine gemeinsame Förderung erfahren. Erhebliches Potential steckt nach Meinung der Gommeraner Nachbarn in der Entwicklung des gesamten Naherholungsgebietes Plötzky/Pretzien/Dannigkow. "Hier sollten gemeinsame Konzepte entwickelt werden. Ich setze die Erwartungshaltung in das neue Stadtoberhaupt, dass wir vor genannte Anknüpfungspunkte gemeinsam auf Augenhöhe zielorientiert angehen."

Barbys Bürgermeister Jens Strube reagierte nicht auf die Anfrage der Volksstimme. Aber Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper: "Ich wünsche dem neuen Schönebecker Oberbürgermeister viel Erfolg bei der Arbeit für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Schönebeck und hoffe auf eine weiterhin gute und konstruktive Zusammenarbeit zwischen unseren Städten in der Regionalen Planungsgemeinschaft", sagt Lutz Trümper.