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Entwurf des Teilflächennutzungplanes "Windenergie" für die Verbandsgemeinde Saale-Wipper gebilligt Planung für Windanlagen erweist sich als schwierig

Von René Kiel 01.02.2013, 02:18

Der Verbandsgemeinderat Saale-Wipper hat den Entwurf des sachlichen Teilflächennutzungsplanes "Windenergie" einstimmig gebilligt. Er soll vom 25. Februar bis zum 26. März in den Rathäusern von Güsten und Alsleben öffentlich ausgelegt werden.

Güsten l Das mit der Aufstellung beauftragte Planungsbüro Schwerdt aus Braunschweig war zuvor in allen Mitgliedsgemeinden und hatte dort etliche Beratungen durchgeführt. In den Entwurf flossen die Hinweise, die die Träger öffentlicher Belange gegeben hatten, ein, so dass am Ende ein umfangreiches Werk entstand.

Das Landesverwaltungsamt machte zum Beispiel darauf aufmerksam, dass die Teilbereiche Windenergie Giersleben-West, Amesdorf-Süd und Ilberstedt-Süd vollständig im Vorbehaltsgebiet für Landwirtschaft liegen, wie es vom Landesentwicklungsplan 2010 ausgewiesen wurde. Das gleiche trifft für den westlichen Abschnitt von Alsleben-Nord zu. Darüber hinaus wies die Hallenser Behörde darauf hin, dass in der Gemarkung Alsleben einmal die Trasse der geplanten Autobahn 71 von Sangerhausen mit einer Anschlussstelle an die A 14 bei Plötzkau verlaufen soll. Dafür muss ein 800 Meter breiter Korridor freigehalten werden, sagte Planer Thomas Gräsle.

"Wir werden noch ein bisschen an der Begründung feilen müssen."

"Wir werden noch ein bisschen an der Begründung feilen müssen", fügte er hinzu. Den Hinweis des Salzlandkreises, dass bei der Planung der in seinem Bestand gefährdete Rote Milan berücksichtigt werden müsse, bezeichnete er als Totschlagsargument. Derzeit laufe eine bundesweite Milan-Kartierung. Bis Juli werde man die Daten nicht bekommen. Eine eigene Erfassung dieses Tierbestandes sei aus Kostengründen nicht möglich, sagte Gräsle, der nicht mit Kritik am Leiter des Landkreis-Fachdienstes Kreis- und Wirtschaftsentwicklung, Tilo Wechselberger, sparte, weil er die Erweiterung der Windparks erschwere.

Das provozierte den amtierenden Bürgermeister von Giersleben, Peter Rietsch, zu der Frage, ob Wechselberger eine neue Funktion habe. Als Wirtschaftsförderer müsse ihm doch daran gelegen sein, dass sich Investoren im Landkreis engagieren.

Man habe den Eindruck, der Fachdienstleiter habe beim Flughafen Willy Brandt in Berlin gelernt, sagte Rietsch. Er empfahl Wechselberger, die Investoren und die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises zu einem Gespräch einzuladen.

Siegfried Westphal berichtete über den Ärger, den die Stadt Alsleben mit einer Windkraftbetreiberfirma hat. Dieser sei es mit Unterstützung der Kommunalaufsicht gelungen, in der Gemarkung 42 Windkraftanlagen zu errichten, obwohl man 2005 laut Windkraftpotenzialstudie im Bereich Alsleben/Schackenthal nur 20 bis 25 Stück für ausreichend gehalten habe. Deshalb könne er die Vorbehalte für das bestehende Gebiet, jetzt, wo es nur noch um zwei Anlagen gehe, nicht verstehen. Ohne einen Flächennutzungsplan würden es aber noch viel mehr werden, sagte Westphal.

Das Problem sei, dass die Stadt Alsleben keine finanziellen Einnahmen von den Windkraftanlagen habe. "Das Geld stecken die Stadtwerke Dortmund ein", sagte Rietsch.