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Bütten-Komik, Schwanensee-Ensemble und päpstliche Gesandte beim Fasching des Handerker-Männerchores Staßfurter Karneval: Lachmuskelreizung inklusive

Von Jens Schingale 07.02.2013, 01:13

Das närrische Treiben bestimmt seit einigen Wochen den Veranstaltungskalender der Bodestadt. Überall wird geschunkelt, gelacht und gefeiert. Auch im Staßfurter Salzlandcenter übernahmen die Jecken des Handwerker Männerchores das Zepter. Büttenreden, Showtänze und Gesangseinlagen sorgten für einen heiteren Abend und heftige Lachmuskelreizungen.

Staßfurt l "Hexen, Teufel, Narretei", so lautet zwar das Motto der diesjährigen Karnevalssession des Männerchores des Staßfurter Handwerks, doch die neue Aufmachung der Veranstaltung hatte damit nicht zu tun.

Viele Licht- und Nebeleffekte bei den einzelnen Darbietungen, eine völlig neue Art der Veranstaltungseröffnung, die Einbeziehung des Publikums zum Mitsingen und Mitschunkeln, witzige und spritzige Auftritte sowie tolle Kostüme, eine gelungene Kombination, die von den überwiegend kostümierten Jecken im großen Saal des Salzlandcenters mit viel Beifall belohnt wurde.

Es begann mit der Eröffnungsszene. Als sich der Vorhang das erste Mal hob, beherrschten tanzende Hexen im Narrenspuk die Bühne, aber sie wurden alsbald von zahlreichen Teufeln verjagt. Nach der Begrüßungsansprache des karnevalistischen "Ministerpräsidenten" Dirk Kost leitete der Chor den musikalischen Teil mit den Liedern "Wir grüßen euch" und "Staßfurt lacht" ein.

Der R1-Radweg scheint Europa in zwei Teile zu trennen

Es folgten ein Tanz von Asja und Tanja, den sie als alte Hexen begannen und als zwei wunderschöne Feen abschlossen sowie ein erster Sketch von Dr. Margit und Dr. Harry Kietz, bevor dann die närrischen Nachtwächter Eberhard Kanitz und Eric Maindok feststellten "Ja, da stimmt was nicht" und glossierten dabei unter anderem die Einengung der Fahrbahn in der Wasserstraße, die Mauer am Stadtsee, den Streit um die Biogasanlage und die Sperrung der R1-Radweg-Bodebrücke nahe Gänsefurth, die Europa in zwei Teile trennt, wie sie es einschätzten.

Dann verzichtete man auf den sonst üblichen ellenlangen Einmarsch aller Mitwirkenden, denn es zogen nur das Prinzenpaar Simone I. und Christian II. mit dem Kinderprinzenpaar Jette und Yves, die Garde und der weibliche Elferrat in den Saal ein. Nach der traditionellen Thronrede der Majestäten ging es Schlag auf Schlag weiter.

Die nächsten Auftritte gehörten der Garde mit einem Tanz, Klaus Stops als Polizist in der Bütt, dem Salzlanddancer-Ballett sowie Uli und Jürgen Winkel, die als Engel und Teufel in der Bütt erbittert darüber stritten, ob es im Himmel oder der Hölle besser sei. Das Publikum entschied sich bei einer entsprechenden Befragung mehrheitlich für die Hölle.

Für weiteren Schwung sorgten dann die Salzland- jecken mit Dirk Fischmann, Udo Hebestadt, Jürgen Kiste und Dirk Kost mit ihren Liedern "Was wär\'n die Männer ohne Weiber" und "Morgen sind wir tolerant". Anschließend kam die Show-tanz-gruppe unter der

Leitung von Corinna Früchtel mit ihrem beeindruckenden Ballett "Apres Ski" nicht um eine Zugabe herum. Gleiches widerfuhr danach Udo Hebestadt, der als Double Trude Herr und einige ihrer Ohrwürmer aufleben ließ. Dann betrat Monsignore Dr. Harry Kietz als päpstlicher Gesandter die Bühne, um im "Sündenpfuhl" Salzlandcenter nach dem Rechten zu schauen, da der Heilige Stuhl hier neben der Sauferei auch noch die Hurerei vermutete. So musste er kopfschüttelnd miterleben, wie Heinrich Bassüner seiner Schülergruppe in seiner

frivolen Art Sexualkunde in der Hölle erteilte. Nach einem weiteren Kietz-Sketch ala Loriot, dem Tanz der Salz- und Pfefferfee sowie einem Schunkelpotpourri der "Bodesänger" mit rheinischen Karnevalshits wurde der tollen Stim-mung im Saal beim "Schwanensee"-Tanz des Männerballetts, den Dr. Margit Kietz mit ihnen einstudiert hatte, noch ein Höhepunkt draufgelegt. Danach stand dann schon das große Finale aller Mitwirkenden an.

Am Mittwoch ist das närrische Treiben vorbei

Langanhaltender Beifall war der verdiente Lohn für die Sangesbrüder, Tänzerinnen und Tänzer, Solisten und den Elferrat, aber auch für die Ton- und Lichttechniker und alle hinter und unter der Bühne.

Doch das soll es noch nicht gewesen sein. Schon am Sonnabend folgt die nächste Veranstaltung der Karnevalisten, ehe am Aschermittwoch, dem 13. Februar, die närrische Zeit beendet wird.