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Fußgänger und Radfahrer können Brücke noch nutzen bis Behelfsbrücke steht / Weiträumige Umleitungen Ab Montag wird die Bodebrücke zur Baustelle - Wie stellen sich die Staßfurter darauf ein?

Von Falk Rockmann 11.07.2013, 03:11

Staßfurt l Wie wird sich der Bau der neuen Bodebrücke Steinstraße auf Verkehr und Kaufgewohnheiten in Staßfurt auswirken? Können sich die Bodestädter darauf einstellen? Am nächsten Montag soll\'s nun losgehen.

"Staßfurt hat drei Bodebrücken. Das wird irgendwie gehen"

Manfred Bechstein sieht keine besonderen Probleme. "Staßfurt hat drei Bodebrücken. Das wird irgendwie gehen", meint der Bäckermeister aus der Schillerstraße, die sich nördlich der Baustelle befindet. In Bernburg habe es doch auch funktioniert, als die Saalebrücke dort gebaut wurde.

Für Frank Oehme wäre ganz wichtig, dass die Lkw einen großen Bogen um die Baustelle machen. "Sie müssten jetzt wirklich gezwungen werden, den Gewerbering zu nutzen", so der Fahrer eines Essenversorgers, der täglich auf Staßfurter Straßen unterwegs ist. Es reiche ja manchmal schon ein 40-Tonner zum Stau, wenn der an der Ampelkreuzung Hohlweg/Schlachthofstraße steht. "Und Betriebe wie das Sodawerk, Müllverbrennung oder Technisat sind ja alle über den Eckigen Ring zu erreichen."

So wirklich einstellen könne man sich wahrscheinlich nicht auf den Bau, meint Hans-Joachim Weber. "Wir lassen uns überraschen. Ich wäre ja schon zufrieden gewesen, wenn die Gewerbetreibenden nicht erst einen Tag nach dem Baubeginn von den Behörden informiert worden wären", so der Drogist. Eine Sitzung mit dem Gewerbeamt der Stadt sei nämlich am 16. Juli geplant. Er denkt jedenfalls, dass es so ein Chaos geben werde wie Anfang der 1990-er Jahre, als in Staßfurt wie wild Straßen gebaut wurden. "Wichtig wird, dass die Hohlweg-Ampel Richtung Schlachthofstraße ausreichend lange Grün-Phasen hat", erklärt Hans-Joachim Weber, der noch hofft, dass die Kunden trotz allem die paar Gewerbetreibenden nicht vergessen, die es am Prinzenberg noch gibt.

Bernhard Mann von der gleichnamigen Zoohandlung in der Nachbarschaft rechnet mit Umsatzeinbußen: "Kunden aus Aschersleben zum Beispiel werden schwer zu überzeugen sein, eine große Runde zu drehen. Wir werden sehen."

"Es wird wohl Staus geben", denkt Maria Lorenz aus Löderburg. "Aber wir haben insofern Glück, dass unsere Schule nördlich der Baustelle liegt", ergänzt ihre Freundin Helena Jugenheimer. Die Leute aus Hecklingen, die ins Staßfurter Gymnasium müssen, seien da schon schlechter dran. Auf ihre langen Unterrichtspausen, die die beiden öfter mal im Stadtzentrum verbringen, müssen sie derweil nicht verzichten. Schließlich wird es ja eine Ersatzbrücke für Fußgänger und Radfahrer neben der Baustelle geben.

"Wir werden den Verkehrsfluss im Blick haben und flexibel reagieren"

Dass sich ihre Kaufgewohnheiten nun ändern, ist für Ute Gehrke fakt. "Wir werden in Staßfurt-Nord unsere Lebensmittel holen", ist sich die Staßfurterin sicher, die nördlich der Bode wohnt. Und ihre Bekannte Sina Meßner stimmt ihr zu: "Wer hier oben wohnt, wird nicht über Umwege ans andere Ufer fahren und ewig im Stau stehen."

"Wir werden den Verkehrsfluss im Blick haben und flexibel reagieren, was zum Beispiel die Ampelschaltzeiten anbetrifft. Es ist ja auch nicht die erste Baustelle", blickt René Zok relativ gelassen auf das bevorstehende Jahr. "Wir können im Sinne der neuen Brücke nur an das Verständnis der Bürger und Kraftfahrer appellieren", so der Oberbürgermeister. Außerdem hätten sich "Fachleute über die Umleitungsstrecken Gedanken gemacht".

Für das gusseiserne Geländer der alten Brücke gibt es seitens der Stadt übrigens nur sehr verhaltenes Interesse. "Mit dem Geschichtsverein wird versucht, ein Teil im Museum als Anschauungsstück unterzubekommen", so der OB. "Mehr geht auch nicht als ein Feld", bemerkt Heinz-Jürgen Czerwienski, Vorsitzender des Vereins. Eventuell eine Umgrenzung für die Staßfurt-Gaensefurther Bogenbrücke daraus zu machen, die ja gesichert werden soll, übersteige auch die finanziellen Möglichkeiten, so Czerwienski.