Fast 12 000 Gäste suchen am Wochenende Abkühlung in Staßfurter Badeanstalten

Am bisher heißesten Wochenende des Jahres erlebeten die Badeanstalten im Raum Staßfurt einen regelrechten Ansturm. Das Tourismuszentrum "Löderburger See", das Strandsolbad Staßfurt und der Albertinesee Üllnitz zählten an beiden Tagen zusammen rund 11 750 Badegäste.

Staßfurt l Die größte derartige Tourismuseinrichtung im Raum Staßfurt, der Löderburger See, registrierte insgesamt 8100 Besucher. Das sind zwar sehr viel. Am absoluten Rekord von 4700 Tagesgästen, der am 19. August des vergangenen Jahres erreicht wurde, reichte der Zustrom am Wochenende aber noch nicht ganz heran.

"Der Andrang war gestern so groß, dass wir schon 8.30 Uhr und damit eine halbe Stunde früher als sonst öffnen mussten, denn auf beiden Seinen standen schon die ersten 100 Leute an", sagte der Betreiber des Tourismuszentrums Michael Schnock und fügte hinzu: "Es läuft alles super." Die Wasserratten aus nah und fern können sich dort nicht nur am Strandbereich sonnen oder schwimmen gehen, sondern auch mit einem Ruder- oder einem Tretboot über den See fahren. Für Abwechselung und jede Menge Spaß sorgen unter anderem die Wasserrutsche und das Schnuppertauchen.

Nicht gerade erfreut ist Schnock darüber, dass das Ordnungsamt der Stadt Hecklingen dort Knöllchen an die Pkw-Fahrer verteilte, die ihr Auto wegen fehlender Parkplätze an der Zufahrtstraße abgestellt hatten. Solange die Zufahrt von Feuerwehr und Rettungswesen nicht gefährdet seien, sollte die Verwaltung mal Kulanz zeigen, meinte Schnock.

In Löderburg sowie am Strandsolbad wurde gestern Nachmittag eine Wassertemperatur von 26 Grad Celsius gemessen. Das von der Stadt Staßfurt mit großem Aufwand hergerichtete Bad konnte an beiden Tagen insgesamt rund 2400 Besucher begrüßen. "Für diesen Monat waren das sehr viel", sagte Kassiererin Birgit Eckert. Bei einer Lufttemperatur von 35 Grad Celsius kamen auch sie und die Rettungsschwimmer ganz schön ins Schwitzen. Andrang herrschte am Wochenende auch am Albertinesee bei Üllnitz, wo zur Freude von Inhaber Enrico Loos rund 1250 Badegäste bei einer Wassertemperatur von 25 Grad Abkühlung suchten. Ihnen stehen dort etliche Bewegungsmöglichkeiten im Wasser zur Verfügung, unter anderem Matratzen zum Ausleihen.

Besonders zu schaffen machen die Gluthitze und die enorme Trockenheit den Landwirten. "Nach der Jahrhundertflut kommt offensichtlich die Jahrhundertdürre", sagte der Atzendorfer Landwirt Johann Hauser und fügte hinzu: "Vor allem die Hackfrüchte, wie zum Beispiel die Zuckerrüben, Kartoffeln und Mais, leiden erheblich unter dem Wassermangel." Beim Getreide lägen die Erträge im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Aufgrund der hohen Brandgefahr appellierte Hauser an die Bürger, keine Zigarettenkippen auf die Felder zu werfen.

Die Polizei meldete keine besonderen Vorkommnisse.