Engagierte Ehrenamtliche aus dem ganzen Land tauschen in Staßfurt Erfahrungen aus

Rund 26 Engagement-Lotsen und Engagierte Nachbarn aus ganz Sachsen-Anhalt kamen im Mehrgenerationenhaus der Volkssolidarität Staßfurt zu einem Landestreffen zusammen.

Staßfurt l Oberbürgermeister René Zok (parteilos) begrüßte die Gäste, die auf Einladung der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagentur in Sachsen-Anhalt und der Volkssolidarität zum Erfahrungsaustausch nach Staßfurt gekommen waren und stellte seine Stadt kurz vor.

Dabei ging er besonders auf Staßfurts Ruf als Wiege des Kalibergbaus ein, der der Kommune ab 1852 zunächst zu einer neuen Blüte verhalf, später aber zu großen Problemen in Folge der Bergbauschäden führte. "Auf Grund der Senkungserscheinungen mussten in der Stadt rund 200 Gebäude abgerissen werden", sagte Zok.

Daraufhin habe der Rat des Bezirkes Magdeburg zu DDR-Zeiten ein generelles Bebauungsverbot über die Stadt verhängt. Eine umfassende Umgestaltung der Stadtmitte sei erst im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) möglich gewesen, berichtete das Stadtoberhaupt unter Hinweis auf die neugestaltete Mitte mit dem Stadtsee.

"Wir gehen davon aus, dass es uns gelingen wird, in den nächsten Jahren eine Erweiterung hin zu bekommen, so dass wir die Innenstadt weiter bebauen können", sagte Zok in Anspielung auf weitere Fördermittel vom Land.

Der Oberbürgermeister nutzte das Landestreffen, um sich im Namen seiner Amtskollegen bei allen Ehrenamtlichen zu bedanken, die sich in ihrer Freizeit für die Gemeinschaft engagieren. "Das ist nicht selbstverständlich", sagte Zok.

Danach zeichnete der Oberbürgermeister gemeinsam mit der Staßfurter Quartiermanagerin Astrid Moukaddam die fünf Staßfurter Walter Strauß, Gertraude Kustarnikow und Kathrin Werner sowie in Abwesenheit Nina Radke und Anke Cerekwicki aus. Sie hatten in der Zeit vom 19. September bis zum 17. Oktober erfolgreich an einer Fortbildung als Engagement-Lotse im Stadtteil teilgenommen.

Die Lotsen begleiten und unterstützen andere Ehrenamtliche bei ihren Projekten oder initiieren neue. Die Schwerpunkte ihrer Qualifizierung waren unter anderem bürgerschaftliches Engagement, Finanzierungsmöglichkeiten für ehrenamtliche Projekte, die Projektentwicklung sowie die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Zok und Moukaddam überreichten den frischgebackenen Lotsen ihre Zertifikate und einen Blumenstrauß.

In Staßfurt unterstützen beide Wohnungsverwalter, sowohl die Wohnungs- und Baugesellschaft als auch die Genossenschaft das Projekt familienfreundliches Staßfurt, sagte der Oberbürgermeister.

Bevor es am Nachmittag zu einem gemeinsamen Stadtrundgang ging, lud Uwe Lummitsch, der Regionalberater der Landesarbeitsgemeinschaft der Familienagenturen Sachsen-Anhalt, die Engagement-Lotsen und die Engagierten Nachbarn aus allen Teilen des Landes zu Gesprächen ein. Dabei stand der Erfahrungsaustausch im Vordergrund. Zu den Teilnehmern, die sich am längsten für ihre Mitmenschen engagieren, gehörte übrigens Rita Föhse aus Staßfurt. "Ich bin 30 Jahre bei der Feuerwehr, zwei Jahre beim Weißen Ring und seit diesem Jahr bei den ,Grünen Damen\'", sagte die Seniorin nicht ohne Stolz.