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Neue Zugänge für die Bahnsteige in Güsten außerhalb des Empfangsgebäudes notwendig Zander bittet Bahnchef um Unterstützung

Von René Kiel 26.10.2013, 03:11

Güstens Bürgermeister Helmut Zander (SPD) nutzte die Anwesenheit des DB-Konzernbevollmächtigten für Sachsen-Anhalt, Alexander Kaczmarek, am Donnerstag zur Inbetriebnahmen des neuen Solarparks, um ihn auf den schlimmen Zustand des Banhofes aufmerksam zu machen.

Güsten l "Das, was die Besucher unserer Stadt, die mit der Bahn anreisen dort mit ihrer Nase aufnehmen und mit ihren Augen sehen, ist nicht gerade einladend. Das ist kein gutes Aushängeschild", sagte der Bürgermeister.

Und auch Kaczmarek, den Zander zu einer außerplanmäßigen Besichtigung überreden konnte, war über das, was er dort sah, nicht gerade erfreut.

"Warum hat die Stadt das Gebäude nicht für einen Euro erworben", wollte er vom Ortsoberhaupt wissen. Der Kommune sei der alte Bahnhof nie angeboten worden und auch nicht zu solch attraktiven Konditionen. Bei einer Kaufofferte von einem Euro hätte man sich überlegen müssen, was man daraus machen könnte, sagte Zander.

Das Objekt sei inzwischen zweimal veräußert worden. Nach einem englischen Konsortium soll es heute einem Holländer gehören. "Wir wissen bis heute nicht, wer der rechtmäßige Besitzer ist", sagte Zander.

Er bedauerte es, dass die Jungunternehmer aus Magdeburg, die Interesse angemeldet hatten, in dem alten Bahnhofsgebäude eine Art Raststätte einzurichten, nicht zum Zuge gekommen sei. Dadurch verfällt das Haus, das bis zur Wende Güstens Tor zur Welt war, immer mehr. In den unterirdischen Zugängen zu den Bahnsteigen sei es so schmuddelig, dass sich manche Fahrgäste nicht mehr dort runter begeben möchten.

Aus diesem Grund habe es Überlegungen geben, dort von außen zwei separate Zugänge zu den Bahnsteigen zu schaffen, ohne dass jemand das Empfangsgebäude betreten müsse. Zander: "Dieser Plan ist bereits im vergangenen Jahr von der Nahverkehrs Service GmbH (Nasa) genehmigt worden." Dieses Unternehmen kümmert sich im Auftrag des Landes Sachsen-Anhalt um den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

Der Bürgermeister bat den Konzernbevollmächtigten der Bahn, sich um die neuen Zugänge zu den Bahnsteigen zu kümmern, damit es möglichst schnell in Angriff genommen werden kann. Kaczmarek sicherte Zander eine Prüfung zu.

Der für Sachsen-Anhalt zuständige Bahn-Manager war zur Inbetriebnahme des größten Solarparks auf einer Bahnfläche am Donnerstag in der Wipperstraße in Güsten standesgemäß mit einem Zug angereist und konnte sich von daher schon selbst ein Bild von der Situation in Güsten verschaffen. Deshalb war er nicht völlig unvorbereitet, als Helmut Zander ihn zu einer Besichtigung einlud.

Als besonders positiv hob Kaczmarek gute die Auslastung der Bahnstrecke nach Güsten hervor. Wenn die Kleinstadt ihre einstige große Bedeutung als wichtiger Bahnknotenpunkt südlich von Magdeburg mit rund 1300 Beschäftigten der Wende auch verloren habe, sei sie heute immer noch ein Knotenpunkt für die Strecken von Dessau nach Bernburg und von Erfurt nach Magdeburg.