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  7. Autorin liest am liebsten in Grundschulen

Dr. Christina Seidel macht Kindern mit Geschichten und Gesprächen Lust auf Bücher und weiß die Vorzüge des jungen Publikums zu schätzen Autorin liest am liebsten in Grundschulen

Von Nora Stuhr 23.11.2010, 05:17

In Groß Börnecke pflegt die Grundschule seit Jahren eine Partnerschaft mit Schriftstellern der Region. Über eine Mitgliedschaft der Einrichtung im Friedrich-Bödecker-Kreis holen die Lehrer interessierte Autoren ins Haus. Kürzlich machte Dr. Christina Seidel aus Halle ihren jungen Zuhörern Lust aufs Lesen.

Groß Börnecke. Die Arbeit in den Grundschulen ist für Dr. Christina Seidel mit einer ganz besonderen Freude verbunden. Seidel, die seit 1983 schreibt und 1991 ihre erste Buchlesung hatte, kommt immer wieder gern in die ersten bis vierten Klassen. "Am liebste lese ich in den Grundschulen", sagt die sympathische Frau. Warum das so ist, hat viel mit der jungen Art ihres Publikums zu tun. "Die Kinder sind so offen, stellen Fragen, nehmen kein Blatt vor den Mund, wollen alles wissen, staunen und sind so aufgeschlossen", erklärt Seidel vor der Buchlesung im Gespräch. In Groß Börnecke war sie zum ersten Mal.

Und dann geht die Tür im Speisesaal in Groß Börnecke auf. 67 Kinder stürmen den Raum, alle wollen in der ersten Reihe ganz nah zur Besucherin sitzen. "Sehen sie, genau das meine ich." Christina Seidel lächelt und fügt an: "Ich würde mir wünschen, wenn die Kinder sich ein Stück dieser Aufgeschlossenheit, ihre Fantasie und die Begeisterung auch für später bewahren", sieht sie gerade in der Unbeschwertheit auch eine wichtige Voraussetzung, um selbst erfolgreich Geschichten zu Papier zu bringen. Denn das bietet der Friedrich-Bödecker- Kreis Sachsen-Anhalt mit speziellen Schreibwerkstätten für Grundschüler an. Christina Seidel hat selbst schon welche geleitet und weiß, dass Regeln und Vorschriften als Vorgabe dabei nicht erfolgversprechend sind. Man dürfe Grundschüler in ihrem Denken nicht ein- engen. "Ich sage dann immer, schreibt auf, was ihr möchtet, einfach frei von der Leber weg", ist es ihr wichtig, die Fantasie der Schüler auf keinen Fall zu begrenzen. Und das kam auch auf der Lesung jüngst in Groß Börnecke zum Ausdruck.

Nicht nur dasitzen und still zuhören war angesagt. Vielmehr wurden alle mit eingebunden. Zuhören, darüber sprechen, Hintergrundwissen vermitteln und erfragen, wer was weiß – Der dialogorientierte Stil der Lesung kommt auch bei den Lehren an. "Bei den Kindern soll die Freude am Lesen und gemeinsamen Erzählen geweckt und weiter entwickelt werden", erklärt Schulleiterin Michaela Schrader. Zweimal im Jahr werden Veranstaltungen dieser Art mit dem Bödecker-Kreis angeboten. Jüngst stand das Thema Herbst im Mittelpunkt