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Wehrleiter Lutze zieht positive Bilanz / Aber: Amesdorfer Feuerwehr wochentags bei Bränden nicht mehr einsatzfähig

Von René Kiel 11.01.2011, 05:26

Amesdorf. Eine positive Bilanz der Arbeit der Ortsfeuerwehr Amesdorf konnte Wehrleiter Mario Lutze in der Jahreshauptversammlung am Freitagabend im Gemeindesaal ziehen.

"Das Jahr 2010 war für unsere Wehr ein sehr aufregendes mit vielen Veränderungen in allen Bereichen", stellte er fest. Damit bezog sich Lutze vor allen Dingen auf die Ende 2009 vollzogene Änderung an der Führungsspitze der Wehr, die fünf Kameraden zum Austritt veranlasst hatte. "Jedoch konnten ehemalige Kameraden wieder gewonnen und reaktiviert werden", sagte Lutze, der die Personalstärke seiner Wehr mit 13 Feuerwehrleuten angab. Die Jugendwehr besteht aus sechs Mitgliedern.

Im vergangenen Jahr waren die Amesdorfer Brandschützen zu insgesamt drei Einsätzen gerufen worden. Dabei handelt es sich um den Kampf gegen das Schmelzwasser am 26. Februar, einen Hochwassereinsatz am 1. März und einen Verkehrsunfall am 26. Oktober. Lutzes Worten zufolge ist die Einsatzbereitschaft der Wehr aufgrund der Berufstätigkeit der Feuerwehrmänner werktags von 6 bis 18 Uhr nicht gewährleistet. "Während dieser Zeit übernimmt die Feuerwehr Güsten die Einsatzbereitschaft."

Wie der Wehrleiter lobend hervorhob, sei ihm in diesem Jahr positiv die stärkere Bindung beziehungsweise eine stärkere Zusammenarbeit der Kameraden aufgefallen. "Des Weiteren hat sich die Qualität der Dienstabende sowie die Beteiligung der Kameraden an den Themen stark verbessert", schätzte Lutze ein.

Aber auch die Qualifizierung kam nicht zu kurz. "Zwei Kameraden bestanden den Grundlehrgang und vier Kameraden schlossen erfolgreich ihren Funklehrgang ab", berichtete Lutze.

Noch in diesem Jahr, so kündigte er an, werde Dieter Wagner den Lehrgang "Leiter einer Feuerwehr" in Heyrothsberge belegen. Dann werde er offiziell zu seinem Stellvertreter berufen, sagte der Wehrleiter.

Verbessert hat sich laut Lutze aber auch die materiell-technische Basis. So wurden neue Ausbildungsgegenstände und Umkleideschränke angeschafft, eine neue Eingangstür eingebaut sowie die elektrischen Anlagen auf Vordermann gebracht, modernisiert und erneuert.

"Der Höhepunkt des vergangenen Jahres war der nach acht Jahren erstmals wieder durchgeführte Tag der offenen Tür, der von mehreren Partnerwehren begleitet wurde", sagte Lutze.

Globig neidisch auf gute Kooperation der Wehren

Die Zusammenarbeit mit den anderen Wehren der Verbandsgemeinde Saale-Wipper mit Ausnahme der Gierslebener sowie mit der Verbandsgemeinde selbst könnte aus seiner Sicht nicht besser sein.

Stadtwehrleiter Gerhard Lehmann stärkte der Ortswehrleitung den Rücken. Es sei richtig gewesen, diesen Weg zu beschreiten. Mit der neuen Wehrleitung und dem neuen Stellvertreter sei eine Führungsspitze da, sagte Lehmann.

Schwierig sei es, die Bürger für eine ehrenamtliche Mitarbeit in der Feuerwehr zu gewinnen. Um so schöner sei es, dass es gelungen ist, die Kameraden Christian Brösicke und Lars Nagel wieder zu reaktivieren.

"Amesdorf ist unser kleiner, aber fester Bestandteil der Verbandsgemeindewehren geworden", sagte Verbandsgemeindebürgermeister Steffen Globig. Es zeige sich, dass die Wehren zusammenwachsen, dabei aber trotzdem ihre Eigenständigkeit bewahren, sagte Globig. Da sei er schon ein bisschen neidisch. "Das hätte ich auch gern in meinem Rat", sagte der Verbandsgemeindebürgermeister.

Er äußerte sein Bedauern darüber, dass fünf Feuerwehrleute ihren Dienst quittiert hatten. In einer Feuerwehr seien Kameraden im wahrsten Sinne des Wortes tätig. "Wer das nicht versteht, hat darin nichts zu suchen", meinte Globig.

Er kündigte an, dass die Verbandsgemeinde das Jugendzeltlager in Alsleben aufrecht erhalten werde. "Denn ohne Nachwuchs gibt es keine Wehr", meinte Globig und warb für dieses Projekt schon jetzt um Unterstützung.