Geschafft, aber längst nicht (Party-)müde

"Irgendwie sind alle geschafft", meint Pressesprecher Patrick Adolph, als die Abschiedsparty zum Tournee-Ende am Montagabend beginnt. Die gönnt die Familie Probst sich und allen Mitwirkenden als Dank.

Staßfurt l Die letzten Partylöwen sollen schließlich gestern gegen drei Uhr in ihren Kojen verschwunden sein. Ausdruck eines duften Zusammenhalts. Adolph bestätigt das am Beispiel der acht Akrobaten aus Havanna, die Zirkus Probst 2012 und 2013 begleiteten. "Sie passten nicht nur artistisch in die Truppe, sondern auch menschlich", so Adolph.

Ihren ersten Ausflug nach Europa werden die Cubaner sicher nie vergessen, auch wenn die hiesigen Temperaturen anfangs Überwindung kosteten. Trainer Rolando Acosta hebt besonders die positive Resonanz des Publikums hervor, was die Lateinamerikaner wiederum glücklich machte. Und nicht zuletzt die Chance, sich über Zirkus Probst weiter zu empfehlen. Die nächsten Gastspiele folgen nämlich Anfang 2014 in Belgien und der Schweiz. "Schade, dass sie weggehen", bedauert der Presse-Chef, "Aber vielleicht sieht man sich ja wieder."

Die 68. Tournee ist nun abgehakt. Die Probst\'sche Zirkuskunst mit ihren Tiger-, Pferde- und Kleintierdressuren als unangefochtene Flaggschiffe, und die internationalen Artisten begeisterten nach 61 Gastspielorten auch das Staßfurter Publikum nochmal mit vier Vorstellungen. Ohne Spur von Müdigkeit.

Die Mitwirkenden waren zwar bekannt aus 2012, aber es wäre nicht Zirkus Probst, hätten sie nicht neue Darbietungen in petto gehabt. Absolute Treffer landete Probst auch mit dem exklusiven Einkauf von Erwin Kröplin-Frankello, seinen afrikanischen Elefanten und australischen Seelöwen. Letztere eroberten mit ihren schon fast menschlichen Zügen die Herzen der Zuschauer im Handumdrehen.

Die Treue der Staßfurter zu ihrem Zirkus ist jedenfalls ungebrochen. Beispiel 1: Marlies Kalcher besucht die Vorstellungen seit ihrer Kindheit. Das bedeutet: seit fast 60 Jahren. Und anderthalb Stunden vor der Montagabend-Vorstellung bildete sich bei Minusgraden bereits eine Schlange vorm Zelt. Nicht allein, um sich die besten Plätze zu sichern. Gina (9) erklärt auf die Frage, was ihr am besten an Zirkus Probst gefällt: "Alles, außer die Pause."

Zirkus Probst ist nicht zuletzt ein wirtschaftlicher Faktor für Staßfurt. Das beginnt bei der Plakatherstellung durch die Firma Heller-Druck und endet längst nicht bei der Versorgung der Abschiedsparty durch den Salzhof. Seinen Fuhrpark lässt Probst bei FMS warten, und Klempner Marco Scheible macht jetzt die Wohnwagen winterfest.

Die 69. Tournee (Nordroute einschließlich Braunschweig und Lübeck) beginnt am 6. März 2014 in Bernburg - und endet natürlich in Staßfurt.