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Vorsitzender Peter Maier aus Brumby ist stolz auf das, was er mit seinen Mitstreitern erreicht hat "Unser Seniorenbeirat hat sich in der Stadt eine Position erkämpft, auf die wir stolz sein können"

Von René Kiel 15.01.2014, 02:17

In der diesjährigen Runde der Aktion "Du bist spitze", mit der die Staßfurter Volksstimme alljährlich Menschen vorstellt, die sich in ihrer Freizeit in vorbildlicher Weise auf ehrenamtlicher Basis für die Gemeinschaft engagieren, folgt heute Peter Maier aus Brumby.

Staßfurt l Der 64-Jährige rückte durch seine engagierte ehrenamtliche Arbeit als Vorsitzender des Staßfurter Stadtseniorenbeirates in den Fokus. "Unter seiner Führung hat dieses Gremium die Akzeptanz in der Stadt bekommen, die ihm zur Durchsetzung der Interessen der älteren Bürger auch gebührt", lobte die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Christine Fischmann gestern den Einsatz von Peter Maier.

Dass er sich einmal so in die Kommunalpolitik der Stadt Staßfurt einbringen würde, das hat sich der Senior, der am äußersten Zipfel der größer gewordenen Stadt wohnt, damals, als ihn der Chef der Wählergemeinschaft Brumby, der inzwischen verstorbene Wolfgang Günther ansprach, sicher nicht träumen lassen.

Eigentlich hat der Vater dreier erwachsener Kinder und Opa von drei Enkeln mit der Pflege seines rund 7000 Quadratmeter großen Grundstückes sowie mit der Zucht von Schafen, Nandus, Enten, Hühnern und Kaninchen auch im Ruhestand alle Hände voll zu tun.

"Doch damit nicht alles an Brumby vorbeiführt", ließ sich der in Calbe (Saale) geborene ehemalige Maschinenbau-Ingenieur Peter Maier nach der Eingemeindung seines Dorfes in die Stadt Staßfurt von Wolfgang Günther überzeugen, für den neugeschaffenen Stadtseniorenbeirat zu kandidieren. "Ich hatte mich als Stellvertreter zur Verfügung gestellt und bin für diese Funktion bestätigt worden", sagte Maier.

"Am Anfang wusste ich gar nicht, was wir machen wollten", erinnert sich der Brumbyer. Sehr hilfreich sei da die große Unterstützung von Christine Fischmann gewesen. Von ihr habe man gelernt, mit der "kleinen Macht" des Seniorenrates umzugehen. "So haben wir uns beispielsweise erkämpft, vom Stadtrat angehört zu werden", sagte Maier nicht ohne Stolz.

Anfangs habe man sich zunächst darauf konzentriert, viele Senioreneinrichtungen in der Stadt zu besuchen. Zu einer politischen Einflussnahme sei es aber erst nach dem Rückzug der ersten Chefin des Stadtseniorenbeirates, Barbara Hirt, vor mehr als zwei Jahren durch die Fürsprache der Gleichstellungsbeauftragten gekommen, so Maier.

Als Hirtes Stellvertreter lag es damals nahe, dass er deren Nachfolge antreten wird. "Inzwischen ist mir die Arbeit als Vorsitzender des Stadtseniorenbeirat ans Herz gewachsen", schätzt der Brumbyer ein. Deshalb ist es auch kein Wunder, dass er sich mit der Kommunalwahl im Mai dieses Jahres, in deren Zug auch der Stadtseniorenbeirat neu besetzt werden muss, erneut für diese Funktion zur Verfügung stellen würde, wenn er das Vertrauen der Mitglieder erhält.

"Ich trete auf jeden Fall noch einmal an. Der Stadtseniorenbeirat ist inzwischen fast so wie mein Kind geworden, das man aufgepäppelt hat. Da steckt mein Herzblut drin. Wir sind inzwischen eine schöne Gruppe geworden und haben teilweise auch Freundschaften geschlossen. Das ist wie eine kleine Familie für mich", sagte Maier und fügte hinzu: "Wir haben uns in der Stadt eine Position erkämpft, auf die wir stolz sein können."

Beispielhaft nannte der Beiratschef die Ausstattung der Kernstadt und der Ortsteile mit Sitzbänken. "Da schläft die Verwaltung. Wenn wir die Verantwortlichen nicht gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Sozialausschusses, Ralf-Peter Schmidt von den Linken, von dem wir auch sonst große Unterstützung erhalten, ständig ins Kreuz treten würden. Nach wie vor dran sind wir am Thema Absenkung der Gehwege. Da ist schon allerhand passiert", sagte Maier.

Zudem engagieren sich die Senioren für die Umgestaltung des Wohngebietes Staßfurt-Nord zu einem familienfreundlichen Wohnquartier. Darüber hinaus nutzten Maier und seine Mitstreiter jede Gelegenheit, um eine bessere Anbindung insbesondere der Ortsteile der ehemaligen Gemeinde Förderstedt an die Kernstadt mit Bus oder Bahn anzumahnen. "Wir werden weiterhin darauf Einfluss nehmen, dass es hier zu greifbaren Ergebnissen kommt. Denn uns tut weh, dass wir abgeschnitten sind", sagte Maier, der sich über die stets offenen Ohren des Oberbürgermeisters René Zok freut.

Auf alle Fälle annehmen will er das Angebot von Ameos, in einem Arbeitskreis für die Staßfurter Klinik mitzuarbeiten. Für den 10. Februar ist eine Führung durch das Haus geplant. "Wir wollen versuchen, dort kleine Probleme und Verbesserungsvorschläge einzubringen", sagte Maier.

Nach seiner Einschätzung wird es noch rund drei Generationen dauern, bis sich die Brumbyer als Staßfurter fühlen werden. Er jedenfalls hat es in kurzer Zeit geschafft, zu einer bekannten Größe in der Stadtpolitik zu werden.