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Bürgermeister Dietmar Guschl sauer / Jobcenter verweist auf das Fehlen geeigneter Leute Jugendclubs und Kindertreffs bleiben zu

Von Nadja Bergling 04.04.2014, 01:17

Seit Beginn der Woche sind in fast allen Gemeinden der Verbandsgemeinde Egelner Mulde die Jugendclubs und Kindertreffs geschlossen. Grund dafür ist das Ende der Maßnahme der Betreuer. Für eine Fortführung fehlen geeignete Leute.

Egelner Mulde l Mächtig sauer griff Bornes Bürgermeister Dietmar Guschl zum Telefonhörer. "Das ist eine Sauerei ersten Grades. Unser Jugendclub ist seit 1. April geschlossen", wetterte der Bürgermeister am Telefon. Wie in Borne sind weitere Jugendclubs und Kindetreffs in der Verbandsgemeinde Egelner Mulde seit Beginn der Woche zu. Betroffen davon sind neben Borne auch Wolmirsleben, Unseburg, Tarthun, Etgersleben und Westeregeln. Hinzu kommen die Kindertreffs in Tarthun und Westeregeln. "Und das so kurz vor den Wahlen", macht sich Dietmar Guschl weiter Luft.

Die Erklärung für die Schließungen: Die Maßnahmen der eingesetzten Betreuer sind zum 1. April ausgelaufen. Das bestätigt auch Doreen Albrecht, Bereichsleiterin beim Jobcenter des Salzlandkreises. "Gerade weil es die Kinder- und Jugendarbeit betrifft, tut mir die Schließung der Jugendclubs und Kindertreffs besonders leid. Aber für eine Fortführung der Maßnahmen haben wir tatsächlich keine geeigneten Personen gefunden, die in der Kinder- und Jugendarbeit eingesetzt werden können", erklärt sie. Die Auswahl sei sehr gering. Teilweise trauen es sich die Menschen nicht mehr zu, mit den Jugendlichen zu arbeiten, andere seien für diese Arbeit nicht geeignet. Suchtprobleme oder Schulden seien nur einige Gründe.

Ohne Betreuer müssen Clubs geschlossen bleiben

Die Ein-Euro-Job-Maßnahmen in den Kinder- und Jugendeinrichtungen können auch nicht immer dauerhaft verlängert werden. "Das gibt uns der Gesetzgeber vor. Die Zuweisungsdauer in Arbeitsgelegenheiten ist auf 24 Monate innerhalb von fünf Jahren begrenzt", so Doreen Albrecht weiter. In Ein-Euro-Jobs werden zudem nur die Personen eingesetzt, die wenig bis keine Chancen auf dem regulären Arbeitsmarkt haben.

Ohne Betreuer keine Jugendclubs und Kindertreffs. Doch dem Jobcenter sind die Hände gebunden. "Wir können niemanden dazu zwingen, in einem Jugendclub oder Kindertreff zu arbeiten", so die Bereichsleiterin beim Jobcenter weiter. Auch wenn sie es gerne wollte, so kann Doreen Albrecht nicht sagen, wann es neue Maßnahmen für die Jugendeinrichtungen in den Gemeinden gibt.