1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Staßfurt
  6. >
  7. Investor weckt neue Hoffnungen auf eine Wiederbebauung des Geländes am See

Oberbürgermeister Zok: Vorhaben wird mit Fördermitteln von Bund und Land unterstützt Investor weckt neue Hoffnungen auf eine Wiederbebauung des Geländes am See

Von René Kiel 15.04.2014, 03:23

Für die Wiederbelebung des Geländes vom Großen Markt zum Stadtsee gibt es nach mehr als drei Jahren Stillstand wieder neuen Hoffnungen. Über den neueste Stand informierte Oberbürgermeister René Zok (parteilos) gestern die Staßfurter Volksstimme.

Staßfurt l "Die Bebauung am Großen Markt/Stadtsee kann weitergehen", teilte das Stadtoberhaupt gestern mit.

"Die Verwaltung befindet sich momentan in aktuellen Verhandlungen mit einem möglichen Investor für diesen Standort. Diese Gespräche befinden sich jedoch noch in der Anfangsphase", fügte Zok hinzu, ohne bereits Details nennen zu wollen. Aufgrund der herausragenden Lage und Bedeutung dieses zentralen Standortes wolle die Kommune Einfluss auf die Nutzung und Gestaltung der möglichen Bebauung haben.

"Die Bebauung kann mit Fördermitteln des Bundes und Landes aus dem Programm Stadtumbau Ost unterstützt werden. Eine Zusage seitens des Landes liegt seit Ende 2013 vor", sagte der Oberbürgermeister.

Die Nutzungsmöglichkeiten dieses Areal seien vielfältig. Die Verwaltung habe daraufhin Kontakt mit dem Kompetenzzentrum Stadtumbau Sachsen-Anhalt sowie mit möglichen Interessenten für eine Bebauung aufgenommen. Dabei ist vordergründig der Bedarf nach speziellem Wohnraumformen in der Innenstadt mit gewerblicher Ansiedlung zu verzeichnen.

Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) 2010, an der die Stadt Staßfurt mit dem Thema "Aufheben der Mitte" erfolgreich teilgenommen hatte, war als abschließende Investitionsmaßnahme der Bau eines Kompetenzzentrums für den Kalibergbau am Großen Markt geplant. Zuvor sollte das seit Jahren leerstehende hässliche Gebäude, in dem zuletzt das Liegenschaftsamt und die Hygieneinspektion untergebracht waren, abgerissen werden.

"Aus verschiedenen Gründen ist es bislang nicht zu einer Realisierung der Maßnahme gekommen."

"Aus verschiedenen Gründen ist es bislang nicht zu einer Realisierung der Maßnahme gekommen", sagte der Oberbürgermeister. In diesem Zusammenhang verwies er darauf, dass der Stadtrat die Verwaltung beauftragt hatte, ein Konzept zur Bebauung des Areals zwischen Rathausstraße, Böttchergasse und Brandhof zu erarbeiten.

Mit der Bebauung soll ein historischer und städtebaulich herausragender Standort wieder aktiviert und zugleich die Möglichkeit der baulichen Entwicklung am Rande des Senkungstrichters des Bergbauschadensgebietes aufgezeigt werden, sagte Zok der Volksstimme.

Ursprünglich war vorgesehen, dass dort ein Neubaukomplex entsteht, in den neben der Verwaltung der Wohnungs- und Baugesellschaft mbH Staßfurt auch das Stadtarchiv und die Bibliothek einziehen sollten.

Das Bauministerium des Landes hatte dann aber einen großen Teil der damals zugesagten Fördermittel in Höhe von 2,4 Millionen Euro zurückgezogen, weil die Stadt nicht in der Lage war, ihren Eigenanteil von 360 000 Euro aufzubringen. Dabei wäre das Projekt für das Haus am See das "Sahnehäubchen" für den Stadtumbau gewesen, so Horst Müller von der Landesentwicklungsgesellschaft SALEG vor drei Jahren im Stadtrat. Dessen Mitarbeiter hatten sich Gedanken gemacht und nach Alternativen für diesen Standort gesucht. So wäre es zum Beispiel möglich, auf der rund 2200 Quadratmeter großen Fläche eine Wohnbebauung mit Stadtvillen mit gehobenem Niveau vorzunehmen. Ein solches Vorhaben sei in Leipzig, Hamburg und Weimar umgesetzt worden. "Es könnte auch ein Saal mit untergebracht werden", sagte Müller. Letzterer sollte dem Stadtrat für seine Sitzungen dienen. Die Kosten gab er mit 2,9 Millionen Euro an. Davon könnten im Rahmen des Stadtumbaus 35 Prozent der Bausumme gefördert werden. Das wären 1,052 Millionen Euro. Die Stadt selbst müsste sich mit Eigenmitteln in Höhe von 351 000 Euro beteiligen. Müllers Schätzungen zufolge könnten an diesem Standort 25 bis 30 Wohnungseinheiten entstehen.