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Uwe Lachmuth macht sich auf Spurensuche im entfernten Dänemark Haus "Düppel" erinnert an die Schlacht

Von Nadja Bergling 16.04.2014, 01:14

Was hat Egeln-Nord mit Dänemark zu tun? An der Bode gibt es ein Haus, dass nach der Schlacht um die Düppeler Schanzen benannt wurde. Die Schlacht jährt sich in diesem Jahr zum 150. Mal. Museumsleiter Uwe Lachmuth hat sich auf Spurensuche begeben.

Egeln-Nord l Im ehemaligen Dorf Bleckendorf, das heute als Egeln-Nord zur Stadt Egeln gehört, gibt es mehrere Häuser, die nach siegreichen Schlachten der Preußen benannt sind. Metz und Bellfort, Haus Straßburg oder Haus Düppel. Letzteres befindet sich in der Neuen Straße und steht heute leer.

Die Schlacht um die Düppeler Schanzen jährt sich in diesem Jahr zum 150. Mal und wird in diesem Monat in Dänemark mit vielen Veranstaltungen gedacht. Uwe Lachmuth, Leiter des Egelner Museums, ist sehr geschichtsinteressiert und hat sich daher einmal intensiv mit der Herkunft des Namens "Haus Düppel" in Egeln-Nord befasst.

Seit dem 1. Februar 1864 herrschte Krieg im Herzogtum Schleswig. Preußische und österreichische Truppen hatten die Eider überschritten. Nach ersten Gefechten bei Missunde, Selk und Oeversee belagerten preußische Truppen seit Wochen die dänischen Truppen bei Düppel im modernsten Verteidigungswerk des damaligen Europas. Bereits zum zweiten Mal innerhalb eines Zeitraums von weniger als zwanzig Jahren gipfelte ein nationalpolitischer Streit um Macht und Grenzen in einer kriegerischen Ausein-andersetzung, die sich in der Folge für die Geschichte und das gesamte Selbstverständnis der Deutsch-Dänischen Region als praktisch unauslöslich erweisen sollte.

Im Jahr davor hatte Dänemark mit seiner Novemberverfassung eine Zusage gebrochen, das Herzogtum Schleswig nicht dem dänischen Königreich einverleiben zu wollen. Als Dänemark die Forderung Preußens und Österreichs nach Rückgängigmachung der Verfassung ablehnte, war dies der Beginn des Zweiten Schleswigschen Krieges.

Am 18. April um 4 Uhr morgens leiteten die Preußen ein Flächenbombardement auf Düppel ein. Die preußischen Streitkräfte waren überlegen, so dass alle zehn Schanzen binnen weniger Stunden erstürmt wurden. Kurz nach Mittag meldete der preußische Kommandant seinem König, dass die Schlacht gewonnen sei. Das Nachspiel zum Krieg setzte sich in den Folgemonaten nach der Schlacht bei Düppel fort. Verhandlungen über eine Aufteilung Schleswigs zwischen den Kriegsgegnern scheiterten, während bei neuen Gefechten immer mehr Soldaten fielen - besonders bei der Eroberung Alsens durch die Preußen, als diese am 29. Juni 1864 auf die Insel übersetzten. Heute ist diese Region ein beliebtes Urlaubsgebiet für Dänen und Deutsche. "In Südjütland und besonders auf der Insel Alsen findet man noch viele Zeugen der Deutsch-Dänischen Geschichte", erklärt Uwe Lachmuth. Denn auch er besuchte kürzlich diese Gegend.