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Neubau der Schweinemastanlage Neundorf für rund 5100 Tiere kommt voran Landwirt investiert 2,5 Millionen Euro

Von René Kiel 23.05.2014, 03:20

Die neue Schweinemastanlage für mehr als 5100 Tiere am Ortsrand von Neundorf kommt voran. Der 32-jährige Diplom-Agrar-Ingenieur Hermann Heukamp aus Strummendorf investiert dort insgesamt rund 2,5 Millionen Euro.

Neundorf l "Ich schätze, dass die Anlage, zu der zwei Ställe und ein Sozialtrakt gehören, im Dezember fertig wird", sagte Heukamp. Geplant sei auch noch eine Futteranlage, die auch die 6999 Schweine in den daneben befindlichen Altanlagen von Heukamps Vater Rainer versorgen soll.

Mit der Inbetriebnahme des Neubaus werden an diesem Standort zwei Arbeitskräfte direkt und weitere im Umfeld beschäftigt, kündigte Heukamp an.

In den beiden Ställen sollen rund 5100 voraussichtlich aus einer Sauenanlage im Osten Sachsen-Anhalts zugekaufte Schweine mit einem Gewicht von 28 Kilogramm aufgenommen und innerhalb von vier Monaten bis zur Schlachtreife gemästet werden. Dann werden sie zum Schlachthof nach Weißenfels gebracht.

Auf die Ängste aus dem Dorf angesprochen, dass sich die Luftbelastung durch die dann 12 000 Schweine weiter verschlechtern könnte, sagte Hermann Heukamp: "Wir wollen, dass die Probleme in Neundorf in Angriff genommen werden und dass sich die Verhältnisse verbessern." Aus diesem Grund habe sein Vater im vergangenen Jahr rund 500 000 Euro in neue Abluftwäschen auf den alten Ställen der ehemaligen Bullenanlage Neundorf investiert. Diese seien zertifiziert und so gut, dass sie den Ausstoß von Ammoniak beispielsweise um 90 Prozent reduzieren.

Das war eine Forderung der Gemeinde und für das Landesverwaltungsamt eine Grundvoraussetzung für die Erteilung der Genehmigung für einen zweiten Stallkomplex. "Die haben wir erfüllt", sagte Heukamp. Dem Landwirt ist nicht bekannt, dass es im Salzlandkreis eine vergleichbare Anlage gibt, die mit derartig starken Filtern ausgestattet wäre.

"Dadurch müsste die Geruchsbelästigung in Neundorf massiv niedriger werden", prophezeit Heukamp. Sein Engagement in Neundorf begründete der aus dem Emsland stammende 32-Jährige mit den Worten: "Wir wollen weiterhin von der Landwirtschaft leben können. Da ist die Entwicklung auf der ganzen Welt so, dass man größer und effizienter werden muss." Wichtig sei ihm, dass er und seine Familie in Neundorf Akzeptanz verspüren.

Dieses Vorhaben ist im Dorf nicht unumstritten. Gegen diese Pläne waren bei den beteiligten Behörden insgesamt 275 Einwendungen eingegangen. Die Bürger äußerten darin ihre Bedenken, was die Einhaltung des Immissionsschutzes, eine mögliche Keimbelastung beziehungsweise Seuchengefahr, die Geruchsbelästigung bei der Gülleausbreitung sowie eine mögliche Verunreinigung des Grundwassers anbelangt.

Der Genehmigungsbescheid für Hermann Heukamp wurde am 27. August 2013 mit Nebenbestimmungen zum Baurecht, zum Brandschutz, zum Arbeitsschutz, zum Wasserrecht, zum Bodenschutz, zum Naturschutz und zum Immissionsschutz, hier insbesondere zum Betrieb und zur Überwachung der Abgasreinigungsanlage und zur Emissionsbegrenzung von Ammoniak, Staub und Gerüchen sowie zur Immissionsbegrenzung von Gerüchen und Geräuschen versehen.