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WAZV-Verbandsversammlung beschließt ersten gemeinsamen Wirtschaftsplan Fremdwassermenge im Klärwerk fast verfünffacht

Von René Kiel 29.01.2011, 05:36

Staßfurt. Die Verbandsversammlung des Wasser- und Abwasserzweckverbandes (WAZV) "Bode-Wipper" Staßfurt hat den ersten gemeinsamen Wirtschaftsplan nach der Übernahme der Aufgaben des Abwasserzweckverbandes "Bodeniederung" beschlossen.

Er sieht im Erfolgsplan Einnahmen in Form von Gebühren, Zinsen und Erträgen in Höhe von insgesamt 17,92 Millionen Euro und Aufwendungen von 17,538 Millionen Euro vor. Bis zum Jahresende soll ein Überschuss von 381 447 Euro erwirtschaftet werden.

Im Vermögensplan sind Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 10,557 Millionen Euro festgesetzt worden. Dabei handelt es sich um Beiträge und Kredite, die in gleicher Höhe für Investitionen vorgesehen sind.

Wie der Geschäftsführer Dr. Joachim Rosenthal informierte, soll im Trinkwasserbereich in diesem Jahr das Gebiet Am Teich in Neundorf neu erschlossen werden. Diese Maßnahme war eigentlich schon 2010 vorgesehen gewesen. Gestrichen werden müsse die Siedlung in Amesdorf. Güstens Bürgermeister Helmut Zander (SPD) habe mitgeteilt, dass dort in diesem Jahr kein Straßenbau erfolgen werde. Und ohne diese Investition könne man dort die Straße nicht aufreißen.

Zu den wichtigsten Vorhaben zählte Dr. Rosenthal den Bahndüker zwischen der Moorstraße und der Industriestraße, wofür rund 250 000 Euro eingeplant sind. Dazu gehören außerdem die Fabrikstraße und der Birkenweg in Hohenerxleben, die Kastenstraße in Löderburg sowie die Erneuerung der noch vorhandenen Trinkwasseranschlüsse aus gesundheitsgefährdendem Blei. Letzteres schlägt allein mit rund 200 000 Euro zu Buche

In der Abwassersparte des alten WAZV-Bereiches peilt der Verband in Warmsdorf die Überleitung nach Güsten sowie den Anschluss des Unterlandes an das Kanalnetz an. In Staßfurt sollen die Strandbadstraße, die Industriestraße, der nördliche Teil der Friedensstraße und der Neundorfer Straße sowie die Güstener Straße einen neuen Kanal erhalten. Das gleiche gilt für die Fabrikstraße und den östlichen Teil des Birkenweges in Hohenerxleben. Im ehemaligen Gebiet des AZV "Bodeniederung" wird der Verband in der Kastenstraße in Löderburg und in Westeregeln in der Steinkuhle, in der Weithochstraße, der Hadmerslebener Straße, in der Steinstraße, in der Brunnenstraße, in der Luxemburg-Straße und in der Heine-Straße aktiv.

Der Wirtschaftsplan 2011 sieht eine Kreditaufnahme in Höhe von 1,247 Millionen Euro vor, davon 361 286 Euro für den Bereich Wasser und 886 114 Euro für Abwasser. Als Höchstbetrag für die Aufnahme von Kassenkrediten zur Sicherstellung der Liquidität und zur rechtzeitigen Leistung von Aufgaben wurde ein Betrag von drei Millionen Euro festgesetzt.

Wird das Trinkwasser 2012 teurer?

Darüber hinaus beschloss die Verbandsversammlung die Kosten für die Niederschlagsbeseitigung von öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen in Höhe von insgesamt 426 629 Euro auf die Mitgliedsgemeinden des ehemaligen AZV umzulegen. Dabei handelt es sich um einen Pro-Kopf-Betrag von 17,36 Euro. Auf die Stadt Aschersleben entfallen demnach für Winningen und Wilsleben 19 655 Euro, auf die Stadt Staßfurt für Athensleben, Löderburg und Neundorf 88 642, auf die Stadt Hecklingen (ohne Cochstedt) 110 416 Euro und auf die Verbandsgemeinde Egelner Mulde 207 914 Euro.

Auf die Gebührenentwicklung eingehend, teilte Dr. Rosenthal mit, dass ab dem 1. Januar des kommenden Jahres eine Anhebung des Trinkwasserpreises nicht auszuschließen sei, wenn der Wasserlieferant, die Trinkwasserversorgung Magdeburg (TWM) GmbH, mehr Geld verlangen sollte.

In der Abwassersparte seien die Gebühren im Gebiet 1 des alten WAZV bis 2014 "auskömmlich".

Zur Entwicklung im Bereich "Bodeniederung" könne er noch keine klare Aussage machen, ob die Gebühren erhöht oder gesenkt werden, sagte der Geschäftsführer. Das hänge vom Ausgang des vom privaten Betreiber WTE angestrengten Schiedsgerichtsverfahrens sowie vom Fremdwasser ab. Letzteres falle jetzt vermehrt an der Kläranlage in Gänsefurth an. Waren es im Oktober täglich noch 6444 Kubikmeter, sind es jetzt 25 000 bis 30 000 Kubikmeter! "Sowohl wir als auch WTE-Geschäftsführer Michael Knust werden dagegen kämpfen", so Dr. Rosenthal.