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  7. Jugendwehr: Wie ein Superheld Leben retten

Bei der Ausbildung zum aktiven Kameraden erlernen Jugendliche Technik, soziale Kompetenz und die Arbeit im Team Jugendwehr: Wie ein Superheld Leben retten

Von Franziska Richter 31.07.2014, 03:16

Wie Superman fühlen sich einige Jungs von der Staßfurter Jugendwehr. Für sie ist die Arbeit bei der Feuerwehr Spannung und Action. Und wie Helden wollen sie sich einmal fühlen, wenn sie groß sind und in der aktiven Wehr Menschenleben retten.

Staßfurt l "Das ist total cool, ich fühle mich da ein bisschen wie Superman", sagt Bruno Dingethal in der Pause bei der Übung der Jugendwehr Staßfurt. "Wenn man ein Feuer löschen kann und im Feuerwehrauto zum Einsatz fährt, ist das total spannend", erzählt er weiter und seine Augen funkeln. Die meisten Einsätze seien ja in der Nacht oder früh am Morgen. Wenn der Rest der Welt noch schläft, sind die Retter unterwegs - wie Superhelden eben.

Das Retten von Menschenleben ist das Anliegen von Leon Bergmann, der auf die Frage, warum er so gern bei der Feuerwehr ist, sagt: "Ich will einfach nur Menschenleben retten." Zusammen mit Tim Emmert und Tom Schwarz ist er in eine Gruppe eingeteilt für eine Übung der Jugendwehr, die gerade auf dem Hof des Feuerwehrgerätehauses in Staßfurt stattfindet.

Neben der Action und der Technik lieben die Jungs vor allem die Freundschaften, die hier entstanden sind. "Wir waren damals nämlich die ersten in der Kinderwehr. Deshalb wurde sie überhaupt gegründet", sagt Leon Bergmann, der jetzt in die Jugendwehr hineingewachsen ist. "Und weil mein Bruder damals bei der Feuerwehr war, bin ich ihm hinterhergekommen", sagt Tom Schwarz, der auch noch einmal stolz betont, dass die Kinderwehr aus seinem Freundeskreis heraus entstanden ist. Stimmt das? Jugendwart Thomas Esch nickt geduldig.

Die Jungs wollen aber eigentlich gar keine Fragen beantworten und sind sofort weg, als Thomas Esch endlich das Kommando zum Fortsetzen der Übung gibt. Denn dabei können sie sich wieder auspowern - bei einer sogenannten Grundübung, die erst "trocken" und dann "nass", also mit Wasser, geübt wird, wie Thomas Esch erklärt. Zusammen mit Kinderwartin Sabine Kühnert und Kameraden wie Tobias Kuske oder Kathleen Esch kümmert er sich um den Nachwuchs bei der Feuerwehr.

"Hier üben die Jugendlichen die Wasserentnahme vom Fahrzeug bis zum Brandort", sagt Thomas Esch. Dabei kommt jedem Jugendlichen in den verschiedenen Trupps eine bestimme Aufgabe zu. Hier wird mehr als die reine Feuerwehrtechnik trainiert, nämlich auch die soziale Kompetenz und die Fähigkeit zur Arbeit im Team.

Bei der Feuerwehr Staßfurt fruchtet der Engagement für den Nachwuchs. Zehn der jetzigen aktiven Kameraden sind nahtlos aus der Jugendwehr in den aktiven Dienst übergewechselt. Ab 16 Jahren nehmen die Mitglieder der Jugendwehr schon am Dienst der aktiven Kameraden teil, damit sie mit 18 Jahren sofort startklar für den Einsatz sind.

Die Feuerwehr Staßfurt nimmt derzeit noch Jugendliche zwischen 10 bis 18 Jahren in die Jugendwehr auf.

Die Kinderwehr hat ihren nächsten Dienst am Sonnabend, 9. August, von 10 bis 12 Uhr im Gerätehaus Staßfurt. Der nächste reguläre Dienst der Jugendwehr findet am Donnerstag, 4. September, zwischen 16 und 18 Uhr im Feuerwehrgerätehaus statt.