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Güsten muss Einrichtung aus Kostengründen schließen / Sozialer Dienst bleibt erhalten Stadt wird Notunterkunft nicht los

Von Franziska Richter 16.08.2014, 03:12

Güsten l Die Stadt Güsten findet niemanden, der die Notunterkunft in Osmarsleben übernehmen will. Das wurde auf der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses bekannt.

Schon im vergangenen Jahr musste der Stadtrat Güsten beschließen, die Notunterkunft nicht mehr vorzuhalten. Das Haus war nicht ausgelastet und streckenweise fehlte Personal. Rund zwei bis drei Menschen pro Monat hatten die Notunterkunft in den vergangenen Monaten in Anspruch genommen. Die Kommunalaufsicht verlangte von der Stadt, die Notunterkunft zu schließen, weil deren Haushalt unter Geldmangel leidet.

"Jetzt haben wir bald schon wieder Ende des Jahres und haben immer noch keinen Nachfolger gefunden", machte die Ausschussvorsitzende Marlis Bey den Zeitverzug deutlich. Das gesamte Objekt, wo auch der Soziale Dienst der Stadt Güsten ansässig ist, soll dann an den Besitzer, die Baugenossenschaft Bernburg, zurückgegeben werden.

Anders als die Notunterkunft soll der Soziale Dienst erhalten bleiben. Derzeit wird ein neuer Standort dafür gesucht. Das könnte der Ratskeller oder die alte Kita sein, sagte Marlis Bey.

Für den Sozialen Deinst sind derzeit zwei Frauen in Arbeitsgelegenheiten tätig. Ihre Maßnahmen begannen im Juli und laufen bis Dezember. Sie helfen nicht nur sozial Schwachen, sondern mittlerweile auch Rentnern und anderen Bürgern, die mit Behördenforderungen nicht zurechtkommen. Mit den Hilfesuchenden füllen sie Anträge für verschiedene Ämter aus, begleiten bei Behördengängen und besuchen Betroffene auch zuhause, falls moralischer Beistand notwendig ist.

Die Frauen sind nur über ein halbes Jahr in dem Sozialen Dienst eingesetzt und wurden für diese Aufgabe nicht geschult. Einzig und allein aus ihrer eigenen Erfahrung heraus können sie den Betroffenen bei den Formalitäten helfen, hieß es im Ausschuss.

Die Stadt Güsten muss nun so schnell wie möglich versuchen, die Notunterkunft zu schließen. Der zukünftige Standort des Sozialen Dienstes soll über Aushänge und den Wipper-Boten bekannt gemacht werden.