1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Staßfurt
  6. >
  7. Kreisverkehr wird zur Lachnummer

Stadt lässt Planungsunterlagen für die "Himmelsscheibe von Hohenerxleben" überprüfen Kreisverkehr wird zur Lachnummer

Von René Kiel 28.08.2014, 03:14

Der Ausbau der Friedensallee in Hohenerxleben ist ins Stocken geraten. Denn der auf der Zufahrt zum Schloss und zum Gut entstandene Kreisverkehr ist zu einer Sprungschanze geworden.

Hohenerxleben l "Die Maßnahme die seit Jahren vorgesehen ist, wird nun doch länger dauern als geplant. Ursprünglich war mal von einem Ende im August die Rede. Das ist nun in weite Ferne gerückt. Da Versorgungsleitungen nicht so lagen, wie man sich das vorgestellt hat, geht man derzeit von knapp sieben Wochen Verzögerung aus", sagt Ortsbürgermeister Sven Wagner (SPD).

"Das könnten die Anlieger und Unternehmer am Ort noch irgendwie verstehen. Die Arbeiten gehen zwar weiter. Aber was unglaublich ist, ist der Zustand des geplanten Kreisverkehrs. Hier herrscht erstmal Ruhe, da geklärt werden muss, wieviel Gefälle er nun haben darf, damit ein fließender Verkehr aller Fahrzeuge gewährleistet ist. Man spricht hier von einem Gefälle von zirka 6,5 Prozent auf einer vorher geraden Fläche", fügt Ortsbürgermeister Sven Wagner hinzu.

Das verstehe kein Mensch, wenn man sich den inzwischen als "Himmelsscheibe von Hohenerxleben" verspotteten, aus dem Ruder gelaufenen Kreisverkehr anschaue.

"Ich verlange hier vollständige Aufklärung, wie es dazu kommen konnte und wer etwaige Folgekosten trägt."

Wagner: "Ich verlange hier vollständige Aufklärung, wie es dazu kommen konnte und wer etwaige Folgekosten trägt." In diesem Zusammenhang erinnerte der Ortsbürgermeister daran, dass dort jede Woche Bauberatungen stattgefunden hätten. Wagner fragt sich: "Was ist da passiert beziehungensweise nicht passiert, dass es soweit gekommen ist."

Er hofft für den laufenden Betrieb des stark frequentierten Hohenerxlebener Schlosses und des Landwirtes sowie für alle Anlieger, dass es auf der Baustelle bald weitergeht, damit eine reibungslose Durchfahrt für alle Fahrzeuge erfolgen könne, die Nerven der Anlieger wieder etwas geschont werden und Hohenerxleben ein weiteres schönes Stück im Ort habe, dass ihn attraktiver mache. Denn auf den grundhaften Straßenausbau hätten sich alle gefreut.

"Die Bürger unseres Ortes sind voller Hoffnung, dass der zweite Bauabschnitt der Friedensallee noch sein gutes Ende findet", sagt Wagner.

Der stellvertretende Oberbürgermeister, Hans-Georg Köpper, teilt der Staßfurter Volksstimme auf Anfrage mit, dass es bei der Baumaßnahme im zweiten Bauabschnitt in der Friedensallee in Hohenerxleben keinen Baustopp gebe. Die Baustelle sei ständig von Mitarbeitern der Baufirma besetzt, sagt der Fachbereichsleiter.

"Aufgrund von nicht geplanten Arbeiten der Versorger kommt es zurzeit zu einer Bauverzögerung", räumt Köpper aber ein. Die Zufahrt zum Schloss und zum Landwirtschaftsbetrieb Klein sei jederzeit über die Baustelle möglich, betonte der Ressortchef.

Auf die Probleme mit dem geplanten Kreisverkehr angesprochen, sagt Köpper, dass aufgrund von Bedenken von Anliegern eine Überprüfung der Planungsunterlagen für diesen Bereich erfolge. Für das im Leader-Programm geförderte Projekt erhält die Stadt Staßfurt laut Fördermittelbescheid einen Zuschuss in Höhe von 231 000 Euro, was etwa 75 Prozent der Gesamtsumme ausmacht. Zum Projekt Friedensallee gehört neben dem kleinen, überfahrbaren, "ländlichen" Kreisverkehr auch der Bau einer neuen Wasserleitung, einer neuen Regenentwässerung und der Verlegung der Elektroleitungen in das Erdreich. Das Vorhaben sollte den Planungen zufolge ursprünglich schon Ende Juni dieses Jahres umgesetzt sein.