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Beim ersten Familien-Fahrradfest radeln mehr als 230 Bürger mit Egelner steigen begeistert auf ihr Fahrrad

Von Thomas Höfs 09.09.2014, 03:21

Die Beteiligung der Bürger beim Fahrrad-Familienfest in Egeln am Sonntag war beeindruckend. Erst fuhren die Bürger eine der beiden begleiteten Touren, anschließend trafen sie sich zum Feiern auf der Wasserburg.

Egeln l In der Egelner Mulde gibt es schöne Radwege. Mehr als 230 Bürger erkundeten diese am Sonntag beim Familien-Fahrradfest in Egeln, schwärmte Bürgermeister Reinhard Luckner über die Resonanz der Veranstaltung.

Dabei war es mit Marlies Hildebrandt eine Einwohnerin, die sich stellvertretend für die Stadt bei Radio SAW für das Fest anmeldete. Der Sender hat nur eine begrenzte Zahl von Festterminen im Jahr zu vergeben. "Ich finde es sehr gut, dass wir berücksichtigt wurden", sagte der Bürgermeister. Er selbst holte sein Fahrrad auch mal wieder aus dem Haus. Der rund 30 Jahre alte Drahtesel brachte den Stadtchef noch sicher über die Rundtour. "Ich glaube, ich kann mir nach 30 Jahren mal ein neues Rad kaufen", schätzte er ein. Dabei sehe sein Fahrrad eigentlich noch gut aus, weil es wenig benutzt wurde. Dennoch seien die heutigen Räder viel weiter in der Technik, schaute sich der Bürgermeister um.

Die Egelner scheinen begeisterte Radfahrer zu sein, zeigte das Fest. Rund um die Bodestadt gibt es zumeist ebenso gut ausgebaute ländliche Wege, die sich gut für eine Radtour nutzen lassen. Auf zwei Touren konnten die Radler dies am Sonntag selbst testen. Die kleine Familientour führte die Radler nach Tarthun. Bei der großen Tour ging es rund 20 Kilometer durch die Egelner Mulde. Bis zur Alten Ziegelei nach Westeregeln radelte der mehr als 100 Fahrer zählende Tross.

Mit der AOK begleitete eine Krankenkasse mit zahlreichen Aktionen das Fest. Nach dem Mittagessen auf der Wasserburg wurden die Egelner allerdings von einem heftigen Regenschauer überrascht. Schnell leerte sich der Innenhof der Wasserburg. Dabei dauerte der Schauer nicht lang.

Die Idee des gemeinsamen Radfahrens will Reinhard Luckner aber aufgreifen, kündigte er an. "Das können wir auch selbst organisieren", meinte er. Die Stadt könne Radwanderungen in der Egelner Mulde planen und dann mit einem kleinen Fest auf der Wasserburg ausklingen lassen, erzählte er. Dabei könnten die Vereine der Stadt unterstützen, hofft er. Die große Zahl der Radfreunde hatte den Bürgermeister offenbar etwas überrascht. Dabei ist das Radfahren eigentlich beliebt.

Viele Radwege führen entlang großer Flüsse oder über den ganzen Kontinent. Nicht wenige machen Urlaub auf dem Sattel und erkunden so in aller Ruhe Land und Leute. Gab es gleich nach dem Mauerfall in vielen Kommunen Projekte zum Radwegebau, kommen die Radler aktuell meist nur noch am Rande vor.

In Egeln wünschen sich einigen Bürger ebenso mehr Hinweise für Radfahrer auf den Straßen. Schon bei der Ausschilderung der Radwege in der Verbandsgemeinde sieht es mitunter löchrig aus.

Das hat ebenso bereits Verbandsgemeindebürgermeister Michael Stöhr erkannt. Er wolle die Ausschilderung an den ausgebauten Feldwegen verbessern, hatte er bereits angekündigt. Dann hätten auch Radfahrer aus den Nachbargemeinden einen besseren Orientierungssinn an den Kreuzungen.

Vielleicht gelingt es aber auch, mehr radelnde Touristen in die geschichtsträchtige Egelner Mulde zu locken. Interessante Besuchsangebote hat die Verbandsgemeinde in den Mitgliedsgemeinden reichlich zu bieten. Da würde sogar ein Abstecher von der Elbe noch lohnen.

Entlang der Bode bietet sich zudem ebenso eine schöne Radstrecke. Die nutzen einige Bürger schon regelmäßig, weiß Uwe Lachmuth von der Wasserburg. An fast jedem Wochenende begrüßt er einen Radfahrer, der die Strecke am Fluss für seine Ausfahrt nutzt und nach einer Pause im Schatten der großen Bäume an der Wasserburg den Rückweg antritt. Viel mehr Bürger könnten dies nutzen, würde sich Uwe Lachmuth über ein Wachstum der Besucherzahlen freuen.

Zumindest im Herbst und im Frühjahr steigen bei entsprechender Witterung gefühlt die Zahlen der radelnden Bürger. Die Egelner Mulde ist zum Radfahren jedenfalls ideal, meint Reinhard Luckner. "Wir haben hier keine Berge, sondern höchstens mal einen kleinen Hügel. Hier können die Leute entspannt mit dem Rad unterwegs sein", schwärmt er nach seiner Teilnahme an der Rundfahrt. Nur einen kleinen Teil der Radfahrt habe er unterschätzt, gibt er zu. Einige Körperteile schmerzten nach der Tour, sagte er. Das liege aber offenbar am fehlenden Training. Bei regelmäßigen Fahrten mit dem Rad, stelle sich der Schmerz schnell ein, konnten ihn erfahrener Radfahrer aber beruhigen.

Bei dem großen Interesse will der Bürgermeister an einem zweiten Familien-Fahrradfest arbeiten. Etwas Bewegung mit einem Fest zu verbinden, sei schließlich keine schlechte Idee, räumt er ein. Über den Winter bleibe nun ausreichend Zeit, so eine Veranstaltung in Eigenregie durchzuplanen, zeigt sich Reinhard Luckner optimistisch.