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1,8 Kilometer langes Teilstück des Euroradweges R1 mit Hilfe von EU-Fördermitteln erneuert Radler kommen besser durch Staßfurt

Von René Kiel 13.11.2014, 02:18

Die Radler, die auf dem Europaradweg R1 von Holland nach Polen die Stadt Staßfurt passieren, kommen seit gestern bedeutend besser voran. Möglich machte das die EU.

Staßfurt l Sie förderte den dringend notwendigen Ausbau des rund 1,8 Kilometer langen Teilstücks vom Neumarkt bis zum Schütz in Staßfurt-Nord mit 80 Prozent aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Für die restlichen zwanzig Prozent kam die Stadt Staßfurt auf.

Die Gesamtkosten dieses wichtigen Vorhabens gab Oberbürgermeister René Zok (parteilos) gestern Nachmittag bei der offiziellen Freigabe auf dem Neumarkt mit 150 000 Euro an. Davon entfielen allein 136 000 Euro auf den Bau und weitere 14 000 Euro auf die Planung. Letztere lag in den Händen des Bernburger Büros IVW. Um die Bauausführung kümmerte sich die Staßfurter Firma Strabag, was der Oberbürgermeister angesichts der Arbeitsmarktsituation besonders hervorhob.

Die Mitarbeiter des Unternehmens hatten in der Zeit vom 15. September bis zum 15. Oktober den Weg durch die Horst, der sich in keinem guten Zustand mehr befand, auf einer Breite von 2,50 Meter mit einer zehn Zentimeter starken Asphaltdecke versehen. Zwischen dem Wehr und der Roßbahn ist er nun sogar drei Meter breit, sagte Zok.

"Wir haben als Stadt im Jahr 2000 die ersten Instandhaltungsmaßnahmen in Form der damals üblichen Vergabe-ABM durchgeführt."

In diesem Zusammenhang verwies das Stadtoberhaupt auf die wechselvolle Geschichte dieser Verbindung, die 1858 als Pferdebahn zur Kohlebeförderung gebaut wurde. Nach ihrer Stilllegung im Jahr 1933 sei sie für den Radverkehr freigeben worden. Im Jahr 1993 wurde daraus der Europaradweg R1.

Zok: "Wir haben als Stadt im Jahr 2000 die ersten Instandhaltungsmaßnahmen in Form der damals üblichen Vergabe-ABM durchgeführt." Seit 2009 bemühe sich die Kommune darum, die Fahrstrecke mit Hilfe von Zuschüssen auf Vordermann zu bringen.

Eine wichtige Investition sei da der Bau der Ende August übergebenen neuen Bodebrücke zwischen Staßfurt-Nord und Gänsefurth gewesen, die insgesamt rund 300 000 Euro gekostet hatte und ebenfalls gefördert wurde.

Bei dem gestern fertiggestellten Streckenabschnitt vom Neumarkt bis zum Schütz, der sich nach Einschätzung des städtischen Verkehrsplaners und passionierten Radfahrers, Günther Roddewig, nun sehr gut befahren lässt, handelt es sich um den ersten Bauabschnitt.

Der Oberbürgermeister hofft, dass man den Anschluss bis zur Bodebrücke in Richtung Gänsefurth 2016 in Angriff nehmen kann. Im nächsten Jahr, so teilte Zok mit, soll das hochwässergeschädigte Teilstück zwischen Hohenerxleben und Nienburg an die Reihe kommen.

Bevor Zok und Roddewig die Strecke in die Horst offiziell freigaben, dankte der Oberbürgermeister allen, die zum Gelingen des Vorhabens beigetragen haben, besonders aber den Planern, Bauleuten sowie den Geldgebern, der EU und dem Stadtrat.

Danach nutzte eine Gruppe von Schülern des Dr.-Frank-Gymnasiums gleich die Möglichkeit, das neue Teilstück als Erste zu testen. Auch ihr Echo fiel positiv aus.

Der Europaradweg R1 (auch Europa-Radweg R1 oder Euro-Route R1 geschrieben) führt über 3600 Kilometer als Radfernweg von Boulogne-sur-Mer oder Calais in Frankreich nach Sankt Petersburg in Russland.

Der in Deutschland verlaufende Teilabschnitt des Europaradweges R1 von der niederländischen bis zur polnischen Grenze mit einer Länge von rund 900 Kilometer soll bis Mitte 2012 einheitliche Qualitätsstandards erhalten und Modellroute für die Bundesrepublik werden. Das Pilotprojekt wird vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie sowie den beteiligten fünf Bundesländern gefördert. Projektträger ist der Deutsche Tourismusverband (DTV).

Bei der Führung wurde weitgehend darauf geachtet, dass auch für ungeübte Radfahrer und Familien die Strecke in angemessenen Etappen auf einer attraktiven Route zu bewältigen ist. Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten sind nahe am Weg. Der Ausbaustand des Radweges ist in den unterschiedlichen Teilstücken verschieden.

Weitere Informationen erhalten Radtouristen im Internet, zum Beispiel auf www.r1-radweginfo.de