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  7. Ernst-Uwe Richter: "Ohne Tauben geht es nicht"

Bierer Familie liebt das Federvieh und züchtet mit Begeisterung / Am Wochenende ist vereinsoffene Ausstellung Ernst-Uwe Richter: "Ohne Tauben geht es nicht"

Von Heike Liensdorf 09.01.2015, 02:12

Biere l Keine Schau ohne Familie Richter. Die Mitglieder des Rassegeflügelzuchtvereins Biere sind Züchter aus Leidenschaft. Und das nicht nur Ernst-Uwe und Margit Richter. Auch die Enkel Vincent und Dominik sind voller Begeisterung dabei.

Ernst-Uwe Richter ist an allem Schuld. Obwohl - eigentlich sein Vater. Dieser hatte ein Paar Fränkische Samtschildtauben schwarz von einer Schau in Erfurt mitgebracht, als der Sohnemann zehn Jahre alt war. "Mein Vater hatte mit diesen Tauben keine Schwierigkeiten. Das fand ich gut", erklärt der Bierer, wie er zu dieser Taubenrasse gekommen ist. Seitdem hält er ihr die Treue. Und hat mit seiner Leidenschaft für das liebe Federvieh nach und nach seine ganze Familie angesteckt: seine Frau Margit für Zwerg Nackthalshühner schwarz, seine Tochter Karen für Rumänische Nackthalstümmler sowie seine Enkel Vincent und Dominik für Schlesische Kröpfer, der eine in Weiß, der andere in Schwarz.

"Wenn man Tauben hat, die nur auf dem Dach sitzen, dafür bin ich nicht. Wenn ich den Schlag aufmache, können meine fliegen. Auch wenn sie nur eine Dorfrunde machen", erzählt Ernst-Uwe Richter. Der Vorteil liege auf der Hand: Das Gefieder der Tauben, die Freiflug haben, sei straffer. Werden sie nur in Volieren gehalten, verfetten sie leicht.

"Die Enkelkinder sind damit groß geworden."

30 Tauben hat er derzeit, die er hegt und pflegt. Von der Taubenzucht sind auch die beiden siebenjährigen Enkel angetan. Auf die Frage "Warum?" antwortet Vincent: "Weil man damit Pokale kriegt." Ernst-Uwe und Margit Richter schmunzeln. "Sie sind wie ich damit groß geworden. Da ist alles in Fleisch und Blut übergegangen. Ohne Tauben geht es nicht", erklärt der 60-Jährige. Und Margit Richter erzählt: "Mein Mann setzt sich sonntags auch mal auf die Bank und sagt nur durch das Beobachten der Tiere von Weitem: Das ist ein Männchen, das ein Weibchen. Das könnte ich nicht."

Unter den Taubennarren wirkt Margit Richter mit ihren Nackthalshühnern wie ein Einzelkämpfer. Dabei hat sie die Zwerghühner von ihrem Mann übernommen. Dass viele diese Rasse aufgrund ihres nackten Halses nicht schön finden, stört die 60-Jährige nicht. "Einige fragen, ob ich im Winter Schals stricke", sagt sie augenzwinkernd. Doch derzeit gehe es ziemlich ruhig auf dem Freigelände der Richters zu, denn für die Hühner herrscht aufgrund der Vogelgrippe-Fälle Stallpflicht.

"Note `Vorzüglich` bei der Kreisschau geholt."

Nicht nur in die Zucht legen die Bierer viel Herzblut, auch beim dortigen Rassegeflügelzuchtverein sind sie aktiv. Und sahnen für ihre Tiere reichlich Preise ab. "Bei der jüngsten Kreisschau haben Dominik und Vincent für ihre Tiere ein ,Vorzüglich` geholt", sagt Ernst-Uwe Richter stolz. Nächster Termin für die Richters: die vereinsoffene Schau an diesem Wochenende in Biere (siehe Infokasten). Ein Muss für sie - und natürlich die anderen Züchter des Vereins.