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Kommunaler Energieversorger will eigenes Umspannwerk in Förderstedt bauen lassen Stadtwerke investieren fünf Millionen Euro

19.03.2015, 01:26

Von Franziska Richter

Förderstedt l Die Stadtwerke Staßfurt planen eine große Investition in Förderstedt. Direkt neben das bestehende Umspannwerk des Netzbetreibers 50Hertz wollen die Stadtwerke ein eigenes Umspannwerk bauen lassen.

Die Geschäftsführerin der Stadtwerke, Doris Eckstein, informierte, dass dieses Umspannwerk - in kleinerem Maßstab als das von 50Hertz - an den ehemaligen Standort der alten Schaltwarte des jetzigen Werks gesetzt werden soll. Die alte Schaltwarte wurde vor Kurzem durch 50hertz abgerissen (Volksstimme berichtete). "50hertz verkauft uns die Fläche", erklärt Doris Eckstein im Volksstimme-Gespräch. "Das ist der optimale Standort für uns."

Das neue Umspannwerk wird komplett neu entstehen. Für den Neubau müssen die Stadtwerke eine Ausgleichsfläche vorhalten: "Dazu sind wir in guten Gesprächen mit dem Landwirt Marco Kunze", so Eckstein. Dieser wolle den Stadtwerken eine seiner Flächen ganz in der Nähe verkaufen, so dass die Stadtwerke dort, wie es der Naturschutz vorschreibt, Bepflanzungen - als Ausgleich für den Eingriff in die Natur durch den Neubau - vornehmen können.

"Das Projekt wird fünf bis sechs Millionen Euro kosten", so Doris Eckstein. Ein Planungsbüro wurde bereits beauftragt. Pläne werden entworfen. "Demnächst wird das Planungsbüro die einzelnen Leistungen ausschreiben", so Doris Eckstein weiter. Eine Wirtschaftlichkeitsrechnung, die ergeben hat, dass sich der Neubau lohnt, wurde bereits durchgeführt. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke hat die Investition abgesegnet.

Hintergrund des Neubaus ist die jetzige Abhängigkeit vom Strom- und Gasnetzbetreiber E.ON Avacon. Dieser ist zwischen Hochspannungsnetzbetreiber und Stadtwerken geschaltet. Messungen und Steuerungen bei Ausfällen müssen über die E.ON Avacon von Salzgitter aus vorgenommen werden. "Wenn wir ein eigenes Umspannwerk haben, können wir selbst schalten und walten, dass heißt unsere Techniker können bei Problemen selbst eingreifen", sagt Doris Eckstein.

"Wir verfolgen damit das Ziel, dass unsere Leistungen für unsere Kunden billiger werden", erklärt Doris Eckstein. Die Stadtwerke werden sich dann direkt an das Umspannwerk von 50Hertz "anklemmen", so fällt der Mittler E.ON Avacon weg. "Wir rechnen damit, dass sich das schon ab 2016 für unsere Kunden rentiert."

2016 soll das Umspannwerk fertig sein und in Betrieb gehen. Ende dieses Jahres sollen die Bauarbeiten beginnen. Vom neuen Umspannwerk in Förderstedt aus soll ein Erdkabel nach Staßfurt verlegt werden, das in der Nähe von Emde herauskommt. Von dort aus wird der Strom über die bestehenden Masten an Haushalte und Großkunden verteilt. Je nachdem wie die Grundstücksverhandlungen verlaufen, wird das Kabel westlich oder östlich an Förderstedt vorbeiführen.