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Pietätlos: Mitglieder des Hegerings Groß Börnecke finden sogar einen toten Hund im Plastesack Jagd auf illegal entsorgten Müll

Von Nora Stuhr 30.03.2015, 03:27

Wer macht so etwas? Bei Groß Börnecke mussten Jäger zum Frühjahresputz in diesem Jahr sogar ein totes Tier im Plastesack einsammeln. Jemand hatte einen Hund einfach in den Straßengraben geworfen.

Hecklingen l Ein trauriger Fund hat den Jägern am Sonnabend glatt die Sprache verschlagen. Wer so etwas mache, handele pietätlos. In den ganzen Jahren sei es noch nicht vorgekommen, dass sie ein Lebewesen einsammeln mussten, dass wie Müll weggeschmissen wurde, sagen die Mitglieder.

"Manche Leute haben wahrscheinlich kein Gewissen."

Hinzu kommt ihr Ärger über eine Vielzahl illegal abgekippter Abfälle. Beim Arbeitseinsatz im Revier des Hegerings füllte sich am Sonnabend in nur zwei Stunden ein großer Container mit allem, was der Natur schaden kann. Von giftigen Farben über Fettkartuschen, Spraydosen bis hin zu Autoreifen, Müllsäcken und technischen Geräten. "Manche Leute kennen keine Skrupel und haben wahrscheinlich kein Gewissen", ist der Vorsitzende des Hegerings Roland Marmodeé sauer.

Das Verhalten der Müllsünder kann auch Jens Michelmann nicht verstehen. "Manche Leute lösen ihren Haushalt in der Landschaft einfach auf", wettert er. Das sei unverständlich, zumal ein Blick in den Abfallkalender des Kreiswirtschaftsbetriebes zeige, wo die Sachen meist sogar kostenfrei abgegeben werden können.

Die Gemarkung des Hegerings Groß Börnecke umfasst alles in allem 1800 Hektar Land. In der Kürze der Zeit konnte der Einsatztrupp am Sonnabend natürlich nicht überall auf "Müll-Streife" gehen.

Doch die Hauptwege wurden gesäubert. "Heckenstreifen, Gräben an Straßen, die Feldrinne an der Kreisstraße nach Tarthun - all das seien Problemzonen, die von Unbekannten genutzt werden, um schnell mit dem Pkw vorzufahren", wissen die Jäger.

Dass ihr Arbeitseinsatz seit der Wende immer wieder Ende März durchgeführt wird, hat einen Grund. Dann sei die Landschaft noch nicht grün und der schlimme Unrat werde besser gefunden, sagt Roland Marmodeé.

Er und die anderen elf Männer vom "Subbotnik" möchten dem Kreiswirtschaftsbetrieb danken, dass er den Unrat abholt. Nicht nur jetzt nach der Sammelaktion, sondern auch dann, wenn die Jäger das ganze Jahr über Abfälle finden. Das werde dem Unternehmen mitgeteilt und danach umgehend entsorgt.