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Ähnliche Konstellation wie vor sieben Jahren / Wahlbeteiligung bei 40 Prozent Zok und Wagner in die Stichwahl

Von René Kiel 30.03.2015, 03:29

Die gestrige Oberbürgermeisterwahl in Staßfurt hat erwartungsgemäß keinen eindeutigen Sieger hervorgebracht. Amtsinhaber René Zok (parteilos) und Stadtratschef Sven Wagner (SPD) müssen sich nun am 12. April in einer Stichwahl messen.

Staßfurt l Auf René Zok entfielen 28,59 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen, dicht gefolgt von Sven Wagner mit 23,54 Prozent. Auf dem dritten Platz landete Johann Hauser (FDP) mit 16,72 Prozent noch vor Simona Rössing, die für die Linken antrat mit 16,45 Prozent. Den fünften Platz konnte sich Hartmut Wiest (parteilos) mit 6,50 Prozent sichern. Abgeschlagen auf Platz sechs landete Christian Boos von der CDU mit mageren 4,85 Prozent der Stimmen. Das Schlusslicht der sieben Kandidaten bildet Eric Maindok von der Unabhängigen Bürgervertretung Staßfurt (UBvS) mit 3,35 Prozent.

Die Wahlbeteiligung lag bei 39,43 Prozent.

Ein ähnliches Wahlergebnis hatte es bereits vor sieben Jahren gegeben. Damals musste Zok sich in der Stichwahl ebenfalls mit einem Sozialdemokraten messen. Dabei unterlag SPD-Stadtchef Michael Hauschild.

"Bei diesen Kandidaten, die alle einen engagierten Wahlkampf geführt hatten, war eine Stichwahl zu erwarten", sagte der Oberbürgermeister. Auffällig war, dass dieses Mal auch die sogenannten sozialen Medien, wie Facebook und andere, genutzt wurden und für "Unruhe sorgten." Zok will in den nächsten 14 Tagen die Wähler der Kandidaten, die nicht in die Stichwahl gekommen sind, für sich gewinnen.

Das strebt auch sein Herausforderer Sven Wagner an. "Ich bin sehr glücklich über das gute Wahlergebnis. Das ist eine sehr gute Grundlage für die Stichwahl. Ich werde versuchen, die Wähler aus dem anderen Lager für mich zu begeistern und dazu in den nächsten Tagen die entsprechenden Gespräche führen." Mit Wagner würden die Sozialdemokraten erstmals seit 1933 wieder einen Bürgermeister in Staßfurt stellen.

"Ich freue mich über das gute Wahlergebnis", sagte Johann Hauser, räumte aber ein, dass er sich gewünscht hätte, in die nächste Runde zu kommen. "Ich mache jetzt so weiter wie bisher und werde für die Stichwahl keine Empfehlung abgeben. Die Wähler sind mündig genug, haben einen eigenen Kopf und wissen, was sie zu tun haben", sagte der Liberale.

Hartmut Wiest sagte: "Die Staßfurter haben das gewählt, was sie verdient haben. Es geht nicht mehr um Kompetenz, sondern darum, wer das meiste Freibier oder Geld an die Vereine spendet. Fress- und Sauforgien bringen Punkte in Staßfurt." Er werde weder Zok noch Wagner unterstützen, "weil beide nichts bringen werden."

CDU-Kandidat Christian Boos war gestern Abend schockiert über sein schlechtes Abschneiden und wollte deshalb am liebsten gar nichts sagen. "Ich bin enttäuscht. Ich weiß nicht, woran es gelegen hat", so Boos. Er wollte sich nicht dazu äußern, ob er oder seine Partei eine Stichwahlempfehlung abgeben werden.

Simona Rössing war gestern Abend nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Ihr Wahlkampfmanager Ralf-Peter Schmidt (Linke) meinte zum Wahlausgang: "Wir sind enttäuscht über das Ergebnis, denn wir hatten uns andere Chancen ausgerechnet. Wir sind mit einer sehr kompetenten Kandidatin gestartet." Auch die Linken, die den personellen Wechsel gefordert hatten, wollen keine Wahlempfehlung abgeben.

"Ich wünsche den beiden Wahlsiegern alles Gute und eine faire Stichwahl", sagte Eric Maindok, der mit einem so schlechten Ergebnis nicht gerechnet hatte. Er will nun weder René Zok noch Sven Wagner unterstützen.