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Kurt Böhnert in Glöthe feiert heute seinen 100. Geburtstag Reisen folgt dem Bauernleben

30.04.2015, 01:23

Von Knut Knick

Glöthe l Heute vor 100 Jahren erblickte Kurt Böhnert in Bahrenbusch in Pommern als zweites Kind seiner Eltern das Licht der Welt. Sein Leben ist mit der Landwirtschaft von nun an bis zum Rentenalter verbunden. Schon als Kleinkind lebte der heutige Jubilar auf dem elterlichen Bauernhof, besuchte später die einklassige Dorfschule, arbeitete mit den Eltern mit und lernte in zwei Winterhalbjahren an der Landwirtschaftsschule Neustettin.

Der Zweite Weltkrieg sah den jungen Kurt als Soldat an verschiedenen Fronten mit anschließender dreijähriger englischer Kriegsgefangenschaft bis 1948. 1942 hatte ihn ein Lungensteckschuss getroffen, von deren Folgen er sich längere Zeit in Wernigerode erholte. Bei einem Fronturlaub 1943 heiratete Kurt Hanna Schindel aus seinem Heimatort.

Bei Kriegsende mussten seine Hanna, sein zwischenzeitlich geborener Sohn und seine Eltern die Heimat verlassen. So kam die Familie Böhnert nach Glöthe, wo die Familie des Onkels lebte. 1946 erhielt Hanna Böhnert Bodenreformland und einen kleinen Hof. Gemeinsam mit den Schwiegereltern sowie nach der Rückkehr von Kurt bewirtschafteten sie den Hof bis 1960 als Einzelbauern. Durch staatlichen Druck kam es zum Zusammenschluss der Einzelbauern in der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) Typ I (nur gemeinsame Feldwirtschaft), deren Vorsitzender der Jubilar von 1960 bis 1964 war.

Später erfolgte der Eintritt in die LPG Typ III. Als Rentner pflegte er im Schrebergartenverein eine gewisse Verbundenheit zur Landwirtschaft. Und das Rentenalter ermöglichte Kurt Böhnert Fahrten in die BRD zu seinen Verwandten. Mit seiner Hanna konnte er später auch deren Bruder in der Schweiz besuchen.

Fahrten mit dem Auto führten die Senioren nach Österreich, in die Tschechische Republik, an Nord- und Ostsee. Gern unternahm der heutige Jubilar Fuß- und Radtouren, unter anderem mit seinem Neffen in den Alpen.

Drei Mal hatte er dann auch noch seine Heimat Pommern besucht, fand aber sein Elternhaus nicht mehr vor.

Die Familie hat sich in all den Jahren vergrößert, zwei Töchter kamen hinzu, aus deren Verbindungen eine Enkelin und zwei Urenkel hervorgingen. Mit seiner acht Jahre jüngeren Ehefrau Hanna wohnt er in einem wildromantischen Bauernhaus in Glöthe.

Die Volksstimme gratuliert dem Jubilar sehr herzlich.