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Rotes Kreuz Längere Fahrzeiten werden Herausforderung

Die Krankenhäuser on der Region haben sich spezialisiert - das erfordert veränderte Fahrzeiten im Rettungsdienst.

Von Daniel Wrüske 11.08.2015, 17:58

Staßfurt l Ab dem 1. Oktober gilt im Salzlandkreis ein neuer Rettungsdienstbereichsplan. Die Verwaltung will mit den veränderten Vorgaben erreichen, dass Hilfsfristen noch besser eingehalten werden.

Im Salzland ist der Rettungsdienst im sogenannten Rendevouz-System organisiert. Das heißt, Notarzt und Rettungswagen starten von unterschiedlichen Standorten aus, um die Patienten zu erreichen. Es gelten gesetzlich vorgeschriebene Zeiten, wann die Hilfskräfte da sein müssen. Für die Notarztwagen ist die Erfüllung im Salzlandkreis sehr gut, für Rettungswagen reicht sie noch nicht. Deshalb ändert der Kreis zum Teil die Einzugsbereiche und legt das im Rettungsdienstbereichsplan fest. Grundlage für die aktuellen Standorte bildet ein Gutachten.

Für das DRK Staßfurt-Aschersleben ändert sich kaum etwas. Die Bereiche bleiben gleich: Der Notarzt behält seinen Stützpunkt in Atzendorf, die Rettungswagen in der Staßfurter Bodestraße. Lediglich bei den Fahrzeugen gibt es neue Zeiten (grüner Kasten).

Kathrin Fries sagt, dass man entsprechende personell darauf reagiere, die Beratungen darüber aber noch nicht abgeschlossen seien.

Spezialisierte Kliniken - Längere Fahrtwege

Kathrin Fries sagt, dass man mit dem neuen Plan erst Erfahrungen sammeln müsse. Der Alltag im Rettungsdienst zeige, dass sich Fahrtwege deutlich erhöht hätten und die Rettungswagen dadurch zeitlich immer stärker im Einsatz gebunden sind.

Das hat besonders mit der Spezialisierung der Krankenhäuser und mit sogenannten qualifizierten Krankentransporten zu tun. Die DRK-Chefin nennt Beispiele. So gebe es im Staßfurter Krankenhaus keine Chirurgie mehr. Patienten müssten im Notfall beispielsweise nach Schönebeck gefahren werden. Das Auto ist länger unterwegs. Bei einem Notruf kann der Notarzt mit seinem Fahrzeug ausrücken, ein zweiter Rettungstransportwagen wird aber gebraucht.

Weil die Kliniken spezialisiert oder an festgelegten Tagen für etwas zuständig seien, es gibt beispielsweise Gefäßbereitschaftsdienste, müsste das DRK auch Patienten zwischen den Häusern hin- und herfahren. Der qualifizierte Transport. Wieder Zeiten, in denen ein Rettungswagen lange in nur einem Einsatz ist. Zeiten, in denen zum Teil der Rettungs- wagen zukünftig von einem anderen Standort aus kommen muss.

Verschleiß bei Fahrzeugen verändert sich

Für das DRK ergeben sich damit nicht nur andere Planungen bei den Zeiten, sondern auch bei der Anschaffung der Wagen. So berichtet Rettungsdienstbereichsleiter Peter Roge, dass die Rettungswagen früher zirka 100 000 Kilometer pro Jahr gefahren seien, inzwischen sind es zirka 175 000. "Der Verschleiß und die Abnutzung sind größer. Wir müssen anders Ersatz beschaffen", sagt Peter Roge.

Trotz aller Herausforderungen: Kathrin Fries zeigt sich zuversichtlich, dass sich in einigen Monaten alles eingespielt haben wird. "Ich bin der guten Hoffnung, dass der neue Rettungsdienstbereichsplan den Menschen Hilfe bringt, die sie wirklich benötigen."