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Jüngstes Fischsterben in der Bode kann Sodawerk nicht nachgewiesen werden / Erste Konsequenz: Nutzungskonzept für Niedrigwasser kommt 2012

Von Falk Rockmann 27.07.2011, 06:34

Staßfurt. "Ich bin gespannt darauf, woran es dieses Mal gelegen hat", kommentierte Sven Binko kürzlich das Fischsterben, das er und ein Anglerfreund bei einer Paddeltour auf der Bode mit Fotos dokumentiert hatten (Volksstimme berichtete). Gespannt erwarteten sicher auch viele andere Petrijünger und Volksstimme-Leser das Ergebnis aus den Proben, die von der Polizei genommen wurden.

Jetzt informierte der Salzlandkreis über die Analyse durch das Labor des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW). Demnach sei die Verursachung des Fischsterbens im Zeitraum vom 14. bis 16. Juli dem Sodawerk Staßfurt nicht nachzuweisen. "Neben den verwaltungsrechtlich erlaubten industriellen und kommunalen Einleitungen im Bereich Staßfurt haben die Faktoren Wassertemperatur, Wasserabfluss, Sauerstoffgehalt, Beschattung und Fischbesatz einen wesentlichen Einfluss auf die Gewässergüte der Bode und damit auf die Ursache von Fischsterben", heißt es in der Pressemitteilung des Salzlandkreises.

"Aufgrund des in der zurückliegenden Zeit immer wieder aufgetretenen Fischsterbens gerade im Bereich der Bode in Staßfurt erarbeitet derzeit der LHW Sachsen-Anhalt im Auftrag des Salzlandkreises zusammen mit einem Büro für Wasserwirtschaft und Umwelt in Leipzig ein ,Niedrigwasser-Bewirtschaftungskonzept Untere Bode‘." Das Modell sei in der Lage, insbesondere für Niedrigwasserbedingungen die Zusammenhänge der komplexen, die Gewässergüte beeinflussenden Faktoren und der Gewässerbiologie aufzuzeigen und die Anforderungen an unmittelbare Praxisempfehlungen zu erfüllen. Die Ergebnisse sollen der Öffentlichkeit nach Abschluss der Untersuchungen im nächsten Jahr vorgestellt werden.

Auf die Frage, welche Konsequenzen diese Ergebnisse für die Wasserentnahmen durch Industrie und Landwirtschaft haben könnten, antwortete die Pressesprecherin des Salzlandkreises Ingrid Schildhauer im Auftrag ihres Fachamtes, der Unteren Wasserbehörde: "Da das Bewirtschaftungskonzept der Bode noch nicht abgeschlossen ist, sind die Konsequenzen für Gewässerbenutzer noch offen. Denkbar sind aber korrigierende Eingriffe beim Entnahme- beziehungsweise Einleitverhalten von Gewässerbenutzern insbesondere in Niedrigwasserzeiten." Ein komplettes Entnahme- beziehungsweise Einleitverbot habe das Fachamt allerdings ausgeschlossen.

Die Spannung hält bis dahin mit Sicherheit ununterbrochen.