1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Staßfurt
  6. >
  7. Grundwasser im Kanalnetz macht Atzendorf zu schaffen

EIL

Informationen zu Investitionen im Wasser- und Abwasserzweckverband "Bode-Wipper" Grundwasser im Kanalnetz macht Atzendorf zu schaffen

Von René Kiel 27.01.2011, 05:32

Über den Stand der Abarbeitung der Investitionen unterrichtete der Geschäftsführer des Wasser- und Abwasserzweckverbandes (WAZV) "Bode-Wipper" Staßfurt, Dr. Joachim Rosenthal, die Vertreter der Mitgliedskommunen sowie die Besucher in der jüngsten Sitzung der Verbandsversammlung. Ab dem 1. Januar ist der WAZV auch für die Aufgaben des Abwasserzweckverbandes (AZV) "Bodeniederung" verantwortlich, der bis 2015 aufgelöst wird.

Staßfurt. Erleichtert konnte der Geschäftsführer berichten, dass mit der Gemeinde Giersleben nach langen Diskussionen endlich eine Einigung zur abwasserseitigen Erschließung der Siedlung des Dorfes erzielt werden konnte. Die Kommune hatte verlangt, dass die neue Leitung auf dem Fußweg verlegt wird, um die Fahrbahn zu schonen. Das hatte der Verband jedoch abgelehnt.

"Wir werden diese Maßnahme kurzfristig ausschreiben. Wir hoffen, dass sie noch in der Zeit umgesetzt werden kann, für die das Land die Fördermittel ausgereicht hatte", sagte Dr. Rosenthal.

Ebenfalls positiv wertete er, dass der Bescheid zum Genehmigungsverfahren für die auf dem WAZV-Gelände geplante Biogasanlage von der zuständigen Behörde unterschrieben wurde. "Es ist alles in trockenen Tüchern", so der Verbandsgeschäftsführer. Es gebe keine offenen Positionen mehr zwischen dem Planer, dem Investor und dem WAZV. Er hoffe, dass dieses Projekt so umgesetzt werden könne, wie man es konzipiert habe, sagte Dr. Rosenthal.

Große Probleme gibt es in Atzendorf aufgrund des hohen Fremdwasseranfalls. Deshalb habe man dort im Mai des vergangenen Jahres mit einer Befahrung der Kanalleitungen mit Hilfe einer Kamera begonnen. Besonders im Wohngebiet Am Park und im Gewerbegebiet aber auch an Schachtbauwerken trete Grundwasser stark in die Kanäle ein, so dass bei einem Trinkwasserverbrauch von zirka 130 Kubikmeter pro Tag die Abwasserpumpen täglich bis zu 1000 Kubikmeter fördern mussten. Dr. Rosenthal: "Trotz dieser maximalen Fördermenge kam es zu Überläufen an Schächten unter anderem am Sportplatz und zu Vernässungen der Keller."

Eine erste Kanalsanierung in der Kastanienallee habe bereits stattgefunden. Weitere Maßnahmen wie zum Beispiel Schachtsanierungen müssten in diesem Jahr erfolgen. Außerdem sollte versucht werden, mit der Stadt Staßfurt eine Lösung zur Abführung des Regenwassers an gefährdeten Stellen zu finden, schlug der Verbandsgeschäftsführer vor.

Auf den Trinkwasserbereich eingehend, teilte Dr. Rosenthal mit, dass die Arbeiten im Burtal in Hecklingen noch vor dem Wintereinbruch abgeschlossen wurden. Im Bereich Zoll- und Grenzstraße in Staßfurt seien diese witterungsbedingt eingestellt worden.

Bürger bedauern Rückzug von Baier

Zu Beginn der Sitzung hatten sowohl die Neundorfer Bürgerin Erika Lothes als auch das Vorstandsmitglied der Bürgerinitiative "Bezahlbares Abwasser", Giesela Mekas, das Ausscheiden des ehemaligen stellvertretenden Geschäftsführers des AZV "Bodeniederung", Uwe Baier, Ende des vergangenen Jahres bedauert.

"Ich bin enttäuscht, dass er gegangen ist", sagte Erika Lothes. "Er ist nicht gegangen, weil es ihm hier nicht gefallen hat oder weil er Probleme mit uns oder den Mitarbeitern hatte", stellte Dr. Rosenthal klar. Das sei für Baier eine Frage der Lebensplanung gewesen. Er habe sich auf eine Ausschreibung des Städte- und Gemeindebundes beworben. Dafür habe man ihm keine Steine in den Weg gelegt. Sein Weggang habe rein persönliche Gründe. Mit Baiers neuem Arbeitgeber in Magdeburg habe man sich aber darauf verständigt, dass man in Problemfällen auf ihn zugreifen könne, sagte der Verbandsgeschäftsführer.

"Wir hatten eine konstruktive Zusammenarbeit mit Herrn Baier", schätzte Giesela Mekas ein. Sie wollte wissen, wer nun für die Bürgerinitiative der richtige Ansprechpartner für Fragen und Informationen sei.

"In der Vergangenheit war ich das bereits. Das sollten wir beibehalten", schlug Dr. Rosenthal vor. Wenn er Zeit habe, sei er jeder Zeit bereit, Stellung zu nehmen, aber nicht für die Geschehnisse der Vergangenheit, sondern nur für den laufenden Geschäftsbetrieb.

Bei Problemen, die aus den vergangenen Jahren herrühren, müsse er sich mit dem Abwickler des AZV "Bodeniederung" in Verbindung setzen, erläuterte der Verbandsgeschäftsführer.