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Verbandstag des Kreisbauernverbandes in Könnern Überall im Kreis stehen Felder unter Wasser

Von Susanne Weihmann 18.02.2011, 04:34

Das Wasser auf den Feldern bereitet den Landwirten weiterhin große Sorgen. "Wir haben Wasser, Wasser, Wasser", brachte es der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes Salzland Matthias Saudhof vorgestern auf dem Verbandstag in der Zuckerfabrik in Könnern auf den Punkt.

Könnern (mz). Das liege zum einen an den höheren Niederschlagsmengen in den vergangenen Jahren und zum anderen am gestiegenen Grundwasser.

Das Wasser würde auf manchen Feldern gar nicht mehr abfließen, auch, weil man beim Bau von manchen Straßen bei der Entwässerung nachlässig war.

Eine weitere Ursache besteht in der unzureichenden Unterhaltung der Gewässer, für die die Unterhaltungsverbände (für Gewässer 2. Ordnung) und der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserschutz (Gewässer 1. Ordnung) zuständig sind.

Wie es vom Kreisbauernverband heißt, sind zehn Prozent der Ackerflächen – fast 10 000 Hektar – im Landkreis von Vernässungen betroffen. Besonders schlimm sei es in der Region um Schönebeck, aber auch im Raum Könnern, informierte Matthias Saudhof.

Kritik an kurzfristigen Pachtverlängerung

Er kritisierte zudem die Preistreiberei und die kurzfristigen Pachtverlängerungen der Bodenverwertungs und -verwaltungs GmbH. Zumindest habe das Landwirtschaftsministerium von Sachsen-Anhalt inzwischen auf das gravierende Wasser-Problem für die Bauern reagiert.

Arbeitsgruppen werden sich in den kommenden Wochen die Situation vor Ort ansehen, erstmals heute in Wittenberg. Anschließend sind im Frühjahr erste Maßnahmen ge-plant, unter anderem sollen Gräben ausgehoben werden, berichtete der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes. "Langfristig ist eine Entlastung eventuell ab 2012 zu erwarten", meint er.

Matthias Saudhof gab vor den Landwirten in der Zuckerfabrik Könnern zudem einen Überblick über das Erntejahr 2010, das alles andere als wunschgemäß für die Landwirte verlief: Das Jahr habe mit einem langen, schneereichen Winter begonnen, es folgten kühle Temperaturen nach der Maisaussaat, eine "schnelle Gerstenernte", eine "zögerliche Rapsernte", eine "komplizierte Herbstaussaat" und schließlich ein früher Wintereinbruch mit Schnee im November.

"Darunter konnten maximal noch Rüben geerntet werden", erklärte Matthias Saudhof. Bis heute seien nicht einmal alle Kartoffeln aus der Erde.

Insgesamt sei die Ernte etwas schlechter ausgefallen als 2009, das Saudhof aber als überdurchschnittlich gutes Jahr bezeichnete: So wurden 2010 im Salzlandkreis beim Winterweizen durchschnittlich 75 Dezitonnen pro Hektar geerntet (2009: 79,7 Dezitonnen), bei der Gerste waren es 74,7 Dezitonnen pro Hektar (2009: 80 Dezitonnen).

Schlechtere Ernte als im Jahr 2009

Auch beim Raps mussten die Bauern im vergangenen Jahr Einbußen hinnehmen. Dennoch, so das Fazit von Landesbauernpräsident Frank Zedler, sei das Jahr eigentlich besser gewesen als man anfangs prognostiziert hatte. "2010 wäre ein bitteres Jahr geworden, wenn sich der Markt nicht bewegt hätte", sagte Zedler.

Die Preise von Milch und Getreide seien gestiegen und bei den Futterpreisen habe man nicht mehr solche Preise wie 2009 zahlen müssen. "Ich sage nur: Wir haben Glück gehabt."