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Jugendliche aus der Evangelischen Landeskirche Anhalt sammeln rund 1830 Euro für Südafrika Recht auf menschenwürdiges Leben: Hilfe für "Zirkus der Zuversicht"

Von Daniel Wrüske 04.04.2011, 06:38

Schönebeck/Staßfurt. Insgesamt 1829,75 haben Kinder und Jugendliche der Evangelischen Landeskirche Anhalts im vergangenen Jahr gesammelt, um das Projekt "Zirkus der Zuversicht" in Südafrika zu unterstützen. Im Rahmen eines Treffens des Landesjugendkonventes der Landeskirche, zu der Gemeinden im Raum Dessau-Roßlau, Zerbst, Staßfurt, Güsten und Köthen gehören, überreichten Jugendliche jetzt einen Spendenscheck an Detlef Harland, Ökumenereferent der Diakonie Mitteldeutschlands.

Die Mitglieder des Konventes, junge Frauen und Männer aus verschiedenen Kirchengemeinden, kamen am Wochenende in Schönebeck zusammen. Sie unterstützen jährlich soziale Projekte im In- und Ausland. "Die Jugendlichen entscheiden dabei selbst, für welche Dinge sie das Geld zur Verfügung stellen wollen", erklärt Carsten Damm, Jugendbildungsreferent der Landeskirche Anhalts. Der "Zirkus der Zuversicht" sei speziell auf Kinder und Jugendliche auf dem schwarzen Kontinent ausgerichtet. Ein Grund für die jungen Leute der Landeskirche, sich für das Projekt zu engagieren. 2010 haben deshalb in vielen Gemeinden Einzelaktionen, organisiert von den Jugendlichen, stattgefunden. Hierbei kam ein Teil des Spendengeldes zusammen.

"Das Erleben des Kinderzirkus‘ hat unseren Jugendlichen imponiert"

Außerdem war beim Abschlussgottesdienst des Anhaltischen Kirchentages im Juni des letzten Jahres die Kollekte für die wichtige Initiative, die vom Diakonischen Werk im Rahmen von "Brot für die Welt" getragen wird, bestimmt. Carsten Damm berichtet, dass die Jugendlichen gerade bei diesem Kirchentag plastisch erfahren konnten, was ein Zirkusprojekt bewirken kann. Gast war nämlich damals der Dessau-Roßlauer Kinder- und Jugendzirkus "raxli-faxli". "Mut, Vertrauen und Teamwork spielen eine Rolle", so der Jugendreferent. "Das hat unseren Jugendlichen imponiert."

Und gezeigt, dass damit auch in den Townships Südafrikas, den während der Apartheid entstanden Siedlungen, in denen die farbige Bevölkerung gesondert lebt, Gutes getan werden kann.

Diakoniereferent Detlef Harland konkretisiert die katastrophale Lage in den Randgebieten der Metropolen. "Armut, Aids und Gewalt prägen das Leben in den meisten Townships. Viele Kinder leben in zerrütteten Verhältnissen, werden vernachlässigt oder missbraucht." Der "Zirkus der Zuversicht", entwickelt im Kontext der Fußball-Weltmeisterschaft, setze an dieser Stelle an. Die Kinder, die Akrobatik und Jonglieren unter fachkundiger Anleitung erlernen, entfliehen ihrem Alltag, ihren Traumata, Ängsten und Sorgen.

Doch das Projekt bleibt nicht an dieser Oberfläche, sondern zielt noch tiefer, geht an die Sozialkompetenzen. "Das Zirkustraining stärkt Selbstvertrauen und Ausdauer der Kinder", sagt Detlef Harland. "Es fördert Talente und schafft die Basis für echtes Miteinander." Damit würden zwar nicht alle Probleme gelöst, aber den Kindern werde glaubwürdig vermittelt, dass ein jedes von ihnen ein Recht auf ein men- schenwürdiges Leben habe.

"Das Projekt fördert Talente und schafft die Basis für echtes Miteinander"

Mit dem Geld aus Mitteldeutschland können in Südafrika Kosten für Zirkusausstattung, für das Gehalt für den Trainer und zum Teil für Verpflegung getragen werden. "Brot für die Welt" setzt in drei Jahren insgesamt 189 314 Euro für den "Zirkus der Zuversicht" ein.

Vor Ort ist die 1994 gegründete Hilfsorganisation Sinani Partner für die deutschen kirchlichen Hilfswerke. Ein Prinzip, das die Diakonie innerhalb aller ihrer rund 1000 Aktionen pflegt. "So können wir gezielt auf konkrete Bedürfnisse und Bedarfe eingehen", sagt Detlef Harland