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Vier neue Sonderausstellungen öffnen am Internationalen Museumstag in Staßfurt Die bunte Welt der Teddys

Von Daniel Wrüske 12.05.2010, 07:18

Anlässlich des Internationalen Museumstages am Sonntag werden im Staßfurter Stadt- und Bergbaumuseum vier neue Sonderausstellungen eröffnet. Das Dr.-Frank-Gymnasium zeigt "Geschichtliches und Kreatives", Adelheit Schulzte-Diemel und Rainer Diemel präsentieren ihre "Familienkunst", der Malkreis Aschersleben stellt Bilder aus und Heike Nowak führt die Besucher in die bunte Welt von Stoffteddys. Die Ausstellungen werden um 10.30 Uhr eröffnet.

Staßfurt. "Nein, Pünktchen musste zu Hause bleiben", sagt Heike Nowak und schmunzelt. Dabei spielt Pünktchen eine zentrale Rolle im Leben der 52-Jährigen. Löste das Plüschtier doch in ihr die große Sammelleidenschaft aus, die Heike Nowak jetzt sogar eine Ausstellung im Staßfurter Stadt- und Bergbaumuseum beschert. "Teddys – Spielzeug, Tröster, Sammelobjekt", ist der Titel einer von vier Sonderschauen, die am kommenden Sonntag eröffnet wird. Für Heike Nowak die zweite Ausstellung nach einer Schau auf dem Petersberg bei Halle im Sommer des vergangenen Jahres. Rund 300 Teddys zeigt die Sammlerin aus Teutschenthal, begonnen hat alles Anfang der 80er Jahre mit Pünktchen. "Ich habe den Teddy in einem Spielzeuggeschäft gesehen. Er fiel mir auf, weil er eine gestreifte Hose und ein kariertes Hemd anhatte. Sofort war der Name Pünktchen für ihn ausgemacht", erinnert sich Heike Nowak.

Bis heute hat Pünktchen viele Geschwister bekommen. Sie stehen in Vitrinen oder sind unter dem Bett versteckt. Die meisten Stoffbären sind Geschenke für Heike Nowak. "In der Familie hat sich meine Sammelleidenschaft herumgesprochen. Geburtstage und Festtage bieten meinen Verwandten und Freunden immer wieder gute Gelegenheit, mir neue Teddys zu schenken." Ganz aktuell sei das am Muttertag wieder so gewesen.

Dass sie ausgerechnet die schnuckeligen Stoffbären sammelt, kann sich Heike Nowak heute gar nicht mehr so richtig erklären. "Ich habe als Kind nicht mehr mit Teddys gespielt, als meine Freunde." Natürlich waren für das junge Mädchen eine Zeit lang Puppen viel interessanter. Aber irgendwann fiel der Blick auf die Großtatzen. Inzwischen findet die Sammlerin viele Gelegenheiten, um auf den Bären zu kommen. Teddybären sind nicht nur beim Spielzeug unter den Top Ten, auch die Werbung hat sie entdeckt – vom Toilettenpapier über die Süßwarenindustrie bis hin zum Waschmittel.

Spezielle Reihen mit Teddys

So gibt eine Parfümerie seit 1998 in der Adventszeit immer die sogenannten Editionsbären heraus. "Die Teddys sind immer unterschiedlich gestaltet, mal mit Pullover oder Schal, mal mit Mütze oder Umhang. Die Macher geben sich viel Mühe." An diesen Sammelreihen bleibt Heike Nowak dran. Auch an denen, die Fußballvereine veröffentlichen. Ehemann Volker ist begeisterter Schalke-Fan. Vom Spiel in Gelsenkirchen brachte er, na klar, einen blau eingekleideten Teddy mit. Inzwischen sind auch Bären der konkurrierenden Mannschaften dabei.

Alle diese Exemplare können Besucher ab Sonntag im Museum erleben. Die Sonderausstellungen werden im Rahmen des 33. Internationalen Museumstages am 16. Mai eröffnet. Der steht in diesem Jahr unter dem Motto "Museen für ein gesellschaftliches Miteinander". Die Teddyausstellung und die Museumstagdevise passen für Museumsleiter Michael Scholl ausgezeichnet zusammen. "Museen bieten vielfältige Programme. In Staßfurt gelingt das durch die wechselnden Sonderausstellungen, die die Dauerausstellung im Haus bereichern. Die Sonderausstellungen sind vielfältig ausgerichtet, reichen von der Kunst bis zur Sammlerei und erreichen damit alle Generationen."

Darüber hinaus, so Scholl, rücke der Museumstag auch bürgerschaftliches Engagement in den Häusern in den Mittelpunkt. Auch das erfüllt das Staßfurter Museum mit Leben. Der Bergmannsverein und der Museumsbeirat sind unerlässliche und zuverlässige Stützen für die Arbeit in der Kultureinrichtung in der Pestalozzistraße. Und nicht zuletzt gehe es immer auch um Bildung: "Eigene Traditionen werden verdeutlicht und verinnerlicht, fremde Kulturen kann man kennenlernen", so Museumsleiter Michael Scholl.

Teddyfamilie wächst ständig

Er ist sich sicher, dass gerade die Teddyausstellung viele Besucher in ihren Bann ziehen wird. Für das Wachsen ihrer Teddyfamilie sorgt Heike Nowak nach wie vor. Einige besondere Bärchen bekommen sogar Namen. So Pünktchen. Doch der ist am Sonntag nicht dabei, wie zwei andere Bären auch. Die haben Heike und Volker im Ehebett, um gut schlafen zu können. Heike Nowak schmunzelt und sagt: "Die können wir natürlich nicht im Museum lassen."