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Spende für die Tafelgärten Eingenetzt: Eine Tonne Kartoffeln für den guten Zweck

Von Karolin Aertel 16.04.2010, 06:49

Förderstedt. " Agria " heißt die braune Knolle, die gestern Schippe für Schippe in orangefarbende Netze gefüllt wurde. " Agria " ist eine Saatkartoffel. Eingenetzt wurde " Agria ", um sie für den Abtransport in die Tafelgärten bereit zu machen.

Der Förderstedter Landwirtschaftsbetrieb Kunze spendete eine Tonne dieses kostbaren Saatgutes. Betriebsinhaber Marco Kunze packte bisweilen selbst mit an, um die Säcke abzufüllen. Auch Förderstedts Ortsbürgermeister Peter Rotter schaute nach dem Rechten und griff zur Schippe.

Bereits zum zweiten Mal spendete der Landwirtschaftsbetrieb den Tafelgärten Kartoffeln. Dies nicht zuletzt, weil Marco Kunze das Tafelgärten-Projekt, in dem einst brachliegende Kleingärten dazu genutz werden, Gemüse für die Tafel anzupflanzen, als außerordentlich sinnvoll und hilfreich erachtet.

Dankbar über die Saatgutspende zeigten sich vor allem der Präsident des Regionalverbandes der Staßfurter Kleingärtner, Gerhard Kahle, sowie der Stadtausschussvorsitzende im Regionalverband, Eberhard Kanitz. Für sie und 36 Ein-Euro-Jobber heißt es in den nächsten Wochen, die Tafelgärten wieder auf Vordermann und die Saatkartoffeln unter die Erde zu bringen.

Die gespendeten Erdäpfel reichen für eine Fläche von rund 3 300 Quadratmeter. Versorgt werden sollen damit unter anderem die Tafelgärten in Staßfurt, Güsten, Löderburg und Förderstedt. Müssten die Saatkartoffeln regulär eingekauft werden, so müsste bei 60 Cent pro Kilo ein Betrag von 600 Euro gezahlt werden. Geld, das nicht vorhanden ist.

Das Tafelgärtenprojekt geht in diesem Jahr schon in die dritte Saison. " Bauern helfen Kleingärtnern " soll diesmal das Motto lauten. Der Anfang ist mit der Kartoffelspende gemacht. Lediglich die geringe Anzahl helfender Hände trübt noch die Laune. " Die Arge hat uns 36 Helfer vermittelt. Wir bräuchten aber eigentlich die doppelte Anzahl ", klagt Gerhard Kahle. Diese würde ihnen jedoch nicht bewilligt. " Das Budget ist eben ausgeschöpft. "

Schade, findet das Peter Rotter. " Das ist so eine gute Sache. Kleingärtner brauchen Hilfe bei der Bearbeitung von leerstehenden Freiflächen. Und Arbeitssuchende gehen einer sinnvollen Beschäftigung nach. Schließlich benötigen immer mehr Menschen Hilfe von den Tafeln. "